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Kultur • 31. Oktober 2023

Wein und Musik im Winzerkeller Ingelheim

Bereits im letzten Jahr überraschte der künstlerische Leiter der Villa Musica, Prof. Alexander Hülshoff, mit seiner Idee klassische Musik mit Weingeschichten und Weinproben zu verbinden. Am 29. Oktober diesen Jahres fand das musikalische Weinerlebnis nun eine Fortsetzung, verbunden mit drei Weinen vom Ingelheimer Weingut Mett & Weidenbach. Hülshoff selbst wuchs auf einem kleinen Weingut in der Südpfalz auf. Sein Vater baute Riesling und Dornfelder an und war auch der Musik sehr verbunden. Hülshoff selbst stand in jungen Jahren vor der wohl wichtigsten Entscheidung seines Lebens: sollte er Weinbauer oder Cellist werden? Er entschied sich für die Musik – eine Tätigkeit im Weinbau war damit ausgeschlossen. Die Harmonie im Ausbau der Trauben findet er auch in der Musik gegeben – „das hat etwas mit Üben zu tun“, wie er selbst süffisant anmerkt.

Auf der Violine wird Hülshoff von Cosima Soulez Lariviere begleitet. Sie ist Stipendiatin der Villa Musica, auf internationalen Bühnen zu Hause und mit vielen Auszeichnungen geehrt. Gordon Lau, der in Hongkong geboren wurde, ist ebenfalls Stipendiat der Villa Musica und spielt die Viola. Auch er ist international bekannt und zudem noch ein begeisterter Sänger. Das Programm beschreibt Hülshoff in seiner Moderation als klassisch- harmonisch, sommerlich fruchtig sowie balanciert und ausdrucksstark – in Anlehnung an die präsentierten Weine.

Eröffnet wird das Konzert mit Beethovens Streichtrio Es-Dur, op.3. Es handelt sich hierbei um ein Frühwerk Beethovens, das Einflüsse von Mozart und Haydn mit rheinischen Elementen verbindet. Die erste Weinprobe- ein Chardonnay - wird von Winzermeister Mett als der Beethoven unter den Rebsorten beschrieben.

Ähnlich wie Beethoven liebt auch Franz Schubert Weine. Er habe zwar das vernünftige Maß hinsichtlich seiner Trinkleidenschaft überschritten, sei aber nie betrunken gewesen, zitiert Hülshoff aus der Lebensgeschichte Schuberts. Mit dem Allegro für Streichtrio, D 471, wird eines der reizvollsten Miniaturen Schuberts präsentiert.

Mit Alessandro Rollas Trio concertante A-Dur eröffnet das Konzert die zweite Charakterphase, die als fruchtig und frech bezeichnet wird. Das Allegro ist so erfrischend und perlend wie der Wein aus Pavia, der Herkunftsstadt Rollas.

Das Scherzo aus dem Streichtrio von Jean Francaix unterstreicht, dass Musik Vergnügen bereiten soll. Frrancaix steht in der Tradition der Klassiker, die er oft auch ironisch heiter bearbeitete. Passend dazu präsentiert das Weingut Mett & Weidenbach einen Muskateller, der zu den ältesten Kulturreben gehört. Er wird als duftende Leichtigkeit beschrieben, ein Wein der trocken ist und herrlich zu sommerlichen Salaten passt. Mit Wolfgang Amadeus Mozart und seinem Divertimento Es-Dur, KV 563, erinnert der Meister an Volksmusik, ohne ein Volkslied zu sein. Mozart schätzte den Weingenuß , besaß eine ausgesprochene Trinkfreudigkeit und sah den Wein als positive Stimulans seines Schaffens. „Es liegen im Wein produktiv machende Kräfte“, so Mozart.

Zum Schluss überrascht das Weingut Mett & Weidenbach mit einem Frühburgunder, der als eleganter Wein beschrieben wird und ein Jahr im Holzfass gelagert wird.

Mit Max Reger und seinem Larghetto aus dem Streichtrio op. 77b und George Gershwins Three Preludes endet ein Abend voller musikalischer und kulinarischer Köstlichkeiten. Eine gelungene Verbindung, die von dem zahlreich erschienenen Publikum mit lang anhaltendem Applaus belohnt wurde.

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