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Kräuter • 5. Dezember 2019

Beifuß

Beifuß-die Mutter aller Kräuter:
Rechtzeitig zur Gänsebratensaison möchten wir Ihnen den Beifuß vorstellen. Warum wird die Gans mit Beifuß gewürzt? Bestimmt liegt es an den Bitterstoffen im Beifuß der uns hilft das Fett der Gans besser zu verdauen. In Mitteldeutschland werden auch andere fette Bratenstücke wie etwa der Schweinbraten mit dem herben Kraut gewürzt. In fast jedem guten Kräuterlikör finden wir Beifuß oder seinen engen Verwandten den Wermut. Wir können aber auch ein Beifußsalz zur besseren Verdauung herstellen.

Vorsicht ist allerdings für Schwangere geboten: Der Beifuß wirkt abortiv und sollte daher von oder für werdende/n Mütter/n nicht verwendet werden. Aber das Kraut kann viel mehr. Im frühen Mittelalter war man sicher, dass der Beifuß ein sehr mächtiges Kraut war, im Neunkräutersegen heißt es: „du hast Macht gegen das Übel, das über Land fährt“. Auch heute wird er im Angelsächsischen Mugwort-Machtkraut genannt. Und tatsächlich: bei einem wichtigen Vorhaben sollte man immer ein Beifußamulett bei sich führen.

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Fast alle bekannten und weniger bekannten Frauen und Männer, die sich mit Kräutern beschäftigt haben, lobten die große Wirksamkeit des Beifußes besonders in der Frauenheilkunde. So findet der Beifuß anerkennende Erwähnung in praktisch jedem Werk von Plinius über Fuchs, Bock, Hildegard von Bingen bis zu Treben, Fischer-Rizzi und Storl. Als besonders Hexenkraut spielt der Beifuß auch bei unserer Arbeit eine wichtige Rolle. Zur Sommersonnwende tanzen wir mit Beifußkränzen ums Feuer um uns vor Krankheiten und allem „Übel“ zu schützen und jetzt am 1. Dezember ist er eines der wichtigsten Kräuter bei unserem Räucherritual.

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