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Ort: Kaiserpfalz Ingelheim - Auftakt zur Christianisierung Dänemarks
Kultur • 23. Januar 2023

Kaiserpfalz Ingelheim - Auftakt zur Christianisierung Dänemarks

Immer wieder spielte die prachtvolle Kaiserpfalz in Ingelheim, die von Karl dem Großen erbaut worden war, eine wichtige Rolle in der Geschichte des Mittelalters.

So auch im Jahre 826 als auf einer Reichsversammlung und Synode der Dänenkönig Harald Klak mit seiner Familie und Gefolge mit großem Pomp in der Kaiserpfalz von Ludwig dem Frommen, dem Sohn und Nachfolger Karls des Großen, empfangen wurde.

Was waren die politischen Motive, einen eher unbedeutenden König aus dem Norden mit Würde und Pracht zu empfangen? Das friesische Küstengebiet war schon immer ein Schwachpunkt in der Grenzverteidigung des Reiches der Karolinger gewesen. In Dänemark war das politische Geschehen nach der Ermordung von König Godfred und dem Tod seines Nachfolgers Hemming unübersichtlich. Es gab fortan acht Thronanwärter, einer davon war Harald Klak. Als Harald 813 vertrieben wurde, suchte er Hilfe bei Ludwig dem Frommen und huldigte ihm. Damit erkannte er die fränkische Oberhoheit an. In der Folgezeit reisten die ersten christlichen Missionare nach Dänemark. Doch schon im Jahr 823 wurde Harald erneut vertrieben und suchte wieder die Unterstützung des Frankenkönigs Ludwigs des Frommen.

Dieser verlangte von Harald – quasi als Preis für seine Hilfe – die christliche Taufe. In der für ihn ausweglosen Situation willigte Harald ein und wurde am 24. Juni 826 in der Abtei St. Alban in Mainz – zusammen mit Familie und 400 Personen aus seinem großen Gefolge getauft. Ludwig der Fromme persönlich agierte als Taufpate.

In Ingelheim in der Kaiserpfalz wurden dann nach den Taufkleidern ein Königsornat mit Krone, Purpurmantel und Schwert überreicht. Dafür sollte Harald nun für Ruhe an der dänischen Nord-Grenze sorgen. Doch in Dänemark angekommen, fehlte Harald der militärische Rückhalt. Und Ludwig der Fromme ging nicht soweit, ihn auch militärisch unterstützen zu wollen. Harald konnte sich erneut nicht durchsetzen und zog sich zurück.

Die Idee Ludwigs des Frommen neben der Sicherung der nördlichen Grenze auch die Christianisierung Dänemarks und des Nordens voranzutreiben, blieb damit in den Anfängen stecken. Nur vereinzelt

fanden Missionare den Zugang zu den Menschen, die heidnischen Göttern folgten. Dennoch muss man davon ausgehen, dass die Lehre des Christentums – wenn auch nur sporadisch bekannt gewesen sein musste, denn bereits in der Spätantike gab es rege Handelsbeziehungen in den Norden.

Quelle: Lutz E. von Padberg, Christianisierung im Mittelalter, Darmstadt, 2006

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