In den Osterferien ziehen die Berufsbildenden Schulen Ingelheim und Bingen um
Von Ruhe kann in den Tagen vor Ostern in den Berufsbildenden Schulen (BBS) Ingelheim und Bingen keine Rede sein. Die Schulen ziehen derzeit um! Die Schülerinnen und Schüler werden nach den Ferien in die neuen oder frisch sanierten Räume einziehen und damit ein neues Kapitel in der Schullandschaft des Bildungslandkreises Mainz-Bingen aufschlagen. „Wir haben damit beide Berufsbildenden Schulen auf dem neuesten Stand und vollziehen endgültig den Schulentwicklungsplan für die Berufsschulen, der gemeinsam mit der Stadt Mainz aufgestellt wurde“, sagte der zuständige 1. Kreisbeigeordnete Steffen Wolf.
Erfreut ist der Kreisbeigeordnete, dass die Kosten der beiden Projekte finanziell im Bereich dessen liegen, was anfangs veranschlagt wurde: „Die Schule in Ingelheim haben wir komplett selbst geplant, mit unseren eigenen Architekten. Und auch in Bingen war unser Team sehr stark planerisch involviert“, lobte Steffen Wolf. Das habe sicherlich dazu beigetragen, dass die Kosten nicht ausgeufert sind.

BBS Ingelheim

Der bisherige Standort der Berufsbildenden Schule Ingelheim in der Wilhelm-Leuschner-Straße war nicht mehr geeignet, um die Anforderungen an die Schule zu erfüllen. Maschinentechnik, Metalltechnik, Kfz-Mechatronik, Altenpflegehilfe und Berufsfachschule Pflege sowie weitere soziale Berufszweige werden in Ingelheim angeboten. In dem neuen Gebäude in der Ludwig-Langstädter-Straße 8 gibt es dafür jetzt auf einer Grundfläche von 2300 Quadratmetern optimale Voraussetzungen für die rund 1400 Schülerinnen und Schüler – zum Beispiel mit einer komplett eingerichteten Kfz-Werkstatt, Räumen für Naturwissenschaften und einer modernen Lehrküche. „Mainz-Bingen ist mit diesem Neubau dem Ruf als Bildungslandkreis gerecht geworden“, sagte Schulleiter Thorsten Hachmer. Gekostet hat der Schulbau rund 16,3 Millionen Euro.
Der Neubau wurde in unmittelbarer Nähe der Kaiserpfalz-Realschule plus Ingelheim auf demselben Grundstück errichtet. Hierfür wurde ein Teil der östlichen Schulhoffläche überbaut, neue Schulhofflächen gebaut und alte erweitert. Der dreigeschossige Neubau verfügt über einen Aufzug und ist vollständig barrierefrei zugänglich, im Erdgeschoss sind überwiegend Fach- und Werkstatträume angeordnet, die Klassenräume sind in den oberen Stockwerken angesiedelt. Einige Räume in der Realschule plus, wie etwa die Lehrküche, der Speiseraum, der Chemieraum sowie Aufenthalts- und Mehrzweckräume werden sowohl durch die BBS als auch durch die Realschule plus genutzt. „Hier erzielen wir gute Synergieeffekte und haben so den Flächenbedarf minimiert“, sagte Steffen Wolf. So wurde der Neubau an die bestehende Heizzentrale der Realschule plus angeschlossen, der Raum für die Friseurausbildung wurde dort bereits 2015 eingebaut.

Die für den Neubau der BBS erforderlichen Kfz-Stellplätze werden auf dem im Sommer 2024 über dem vorhandenen Parkplatz im Norden des Schulgrundstücks errichteten Parkdeck nachgewiesen. Hier stehen insgesamt 256 Parkplätze zur Verfügung, von denen im Erdgeschoss 21 für das Haus der Jugend (Yellow) und 18 für die Turngemeinde Nieder-Ingelheim reserviert sind. Kosten: rund zwei Millionen Euro.
BBS Bingen
Nach schwierigen Jahren, in denen die Komplett-Sanierung der Berufsbildenden Schule Bingen das schulische Leben stark beeinflusst hat, kommt die BBS jetzt modern und frisch daher. Die Schule besteht aus drei größeren Bauabschnitten aus den Jahren 1962, 1972 und 1981. Die ältesten Bauteile sind somit heute etwa 63 Jahre alt. Da die Schule in einem stark abfallenden Gelände gebaut wurde, liegt sie in großen Gebäudebereichen einseitig eingeschossig im Erdbereich – was am Ende mit ursächlich für die umfangreichen Neubau- und Sanierungsarbeiten war: 2017 wurden auf Bitten der Schulleitung die Bausubstanz des Gebäudes überprüft. Bei den darauffolgenden Untersuchungen und Analysen wurde festgestellt, dass von außen Wasser in das Mauerwerk eintrat und es dadurch durchfeuchtet war. Bei Öffnung der Bereiche zeigte sich hier sichtbarer Schimmelpilzbefall, was die Sanierung notwendig machte. Zwischenzeitlich hatte das Land einen zusätzlichen Raumbedarf anerkannt und ein neues Raumprogramm genehmigt – es waren zusätzlich 820 Quadratmeter nötig. Erreicht wurde dies durch einen Neubau, der anstelle von unwirtschaftlichen Gebäudeteilen entstanden ist.
Die Kosten für das vom Architekten Gerhard Förster aus Bad Kreuznach geplante Projekt betragen 26 Millionen Euro. Am Ende steht nach dem Umzug in den Osterferien den derzeit etwa 1200 Schülerinnen und Schülern in Bingen eine komplett modernisierte BBS mit einem Neubau und einem sanierten Altbau zur Verfügung. Der Bau startete Mitte 2021 als das mittlere Gebäudeteil abgerissen wurde. An dessen Stelle steht nun der Erweiterungsbau, der bereits seit dem Schuljahr 2023/24 in Betrieb ist. Um die erforderlichen Raumflächen für den Unterricht zu schaffen, wurden damals ebenfalls Containerklassen in Betrieb genommen. Ende 2023 starteten schließlich die Entkernung, Schadstoffsanierung sowie der Wiederaufbau der weiter zu nutzenden alten Gebäude.
Die Container werden jetzt wieder zurückgebaut. Als letzter Akt beginnt im Mai der Abriss des 1. Obergeschosses im alten Bauteil und des Bauteils C. Bis Ende des Jahres sollen die noch anfallenden kleineren Sanierungen sowie voraussichtlich bis Frühjahr 2026 die Freianlagen fertiggestellt sein.







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