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Gemüse & Obstfibel • 24. Juli 2017

Zucchini - der kleine Kürbis

Mit dem Hochsommer kommen die Zucchini, und so mancher Kleingärtner weiß schon bald nicht mehr wohin mit dem allzu reichen Erntesegen. Zum Glück ist das Gemüse in der Küche sehr vielseitig einsetzbar, sodass für reichlich Abwechslung auf dem Tisch gesorgt ist.

Botanisch trägt die Zucchini den sehr komplizierten Namen Cucurbita pepo subsp. pepo convar. Giromontiina. Sie ist eine Unterart des Gartenkürbisses, was sich schon an ihrem Namen erkennen lässt: Im Italienischen heißt der Kürbis zucca, die Verkleinerungsform davon lautet zucchino, also „kleiner Kürbis“. Im Deutschen wird von jeher die Mehrzahl verwendet – Zucchini, die „kleinen Kürbisse“.

Die Urform der Zucchini, der Gartenkürbis, stammt aus Amerika. Vor Ankunft der Europäer wurde die Pflanze dort von Costa Rica bis Kanada kultiviert. Ähnlich wie die Kartoffeln und der Mais kam der Kürbis aus der neuen Welt nach Europa, wo Botaniker zuerst in Italien im 17. Jahrhundert die ursprünglichen Formen unserer heutigen Zucchini züchteten. Bis in diese frühe Zeit zurück reicht der Brauch, am 7. Mai den „Tag der Zucchini“ (giorno dello zucchetto) zu begehen, da etwa zu dieser Zeit die Aussaat erfolgt.

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Zucchini enthalten sehr viel Wasser, nämlich rund 93 g auf 100 g Gemüse. Sie sind kalorienarm, reich an Vitaminen, leicht verdaulich und daher gut bekömmlich. An Mineralstoffen sind vor allem Kalium (150 mg), Kalzium (30 mg) und Phosphor (25 mg) zu nennen. Auch Spurenelemente wie das zur Blutbildung benötigte Eisen (1,5 mg) sind enthalten. Zucchini können auch roh verzehrt werden, zum Beispiel fein geraspelt im Salat. Auf diese Weise bleiben insbesondere die enthaltenen Vitamine wie Beta-Carotin und Vitamin C erhalten.

In der Küche sind der Verwendung von Zucchini praktisch keine Grenzen gesetzt. Gerade weil sie keinen starken Eigengeschmack besitzen, lassen sich Zucchini äußerst vielseitig kombinieren. Sie können roh, gekocht, gegrillt oder gebraten verzehrt werden. Im gesamten mediterranen Raum sind Zucchini Bestandteil traditioneller Gerichte wie der französischen Ratatouille oder den zahlreichen Moussaka-Varianten auf dem Balkan und in der Türkei. In Italien sind die Fiori di Zucca – frittierte Zucchiniblüten – eine beliebte Delikatesse, die gerne als Vorspeise (Antipasto) gereicht wird. Häufig findet man auch mit Hackfleisch gefüllte Zucchiniblüten.

In den Sommermonaten werden Zucchini in der Regel unreif geerntet. Im Kühlschrank halten sie sich dann bis zu zwölf Tage. Im Herbst lässt man die Früchte ausreifen, sodass sie ähnlich wie Kürbisse ein holziges Gewebe bilden. Auf diese Weise können sie mehrere Monate gelagert und als Wintergemüse verwendet werden. Dann sollte die Zucchini vor dem Schmoren geschält und das Kerngehäuse entfernt werden.

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Für Aufsehen sorgte 2015 der Fall eines Mannes in Bremen, der nach dem Verzehr eines bitteren Zucchini-Auflaufes verstarb. Dabei wurde nachgewiesen, dass in dem Gericht besonders viel Cucurbitacin enthalten war. Dieser Bitterstoff kommt vor allem in Wildformen von Kürbisgewächsen, insbesondere in Gurken vor. Cucurbitacine greifen die Magen- und Darmschleimhaut an, können Durchfall und Erbrechen verursachen und - allerdings in den seltensten Fällen - zum Tod führen. In den heute angebotenen Waren sind diese Bitterstoffe durch Zucht entfernt. Durch Rückkreuzungen oder Kreuzungen mit Wildformen kann bei der eigenen Ernte aber durchaus ein erhöhter Cucurbitacin-Gehalt auftreten. Da der giftige Stoff durch Kochen nicht zerstört wird, sollten bitter schmeckende Zucchini und Gurken nicht verzehrt werden.

Bildquelle: Pixabay CC0

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