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Gemüse & Obstfibel • 17. April 2018

Radieschen: Je schärfer, desto gesünder

Die Nahrungsmittelindustrie würde sie als „kleinen, gesunden Snack für zwischendurch“ erfinden und vermarkten, wenn es sie nicht schon längst gäbe: Die Radieschen. Praktisch keine Kalorien, dafür jede Menge positiver Eigenschaften - damit sind die kleinen scharfen Rettiche die perfekte Zutat für die klassische Brotzeit.

Erst im 16. Jahrhundert tauchten Radieschen in Europa auf, wo sie zunächst in den Küchen Frankreichs verwendet wurden. Wo die „kleinen Wurzeln“ (lat. radix=Wurzel) ursprünglich kultiviert wurden, ist nicht bekannt. Botanisch gehören sie zur großen Pflanzenfamilie der Kreuzblütengewächse (Brassicaceae), zu der auch sämtliche Kohlarten gehören. Ihr nächster Verwandter ist aber der Rettich (bot. Raphanus).

Die Senföle machen‘s

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Mit dem Rettich gemein haben Radieschen, die mancherorts auch Monatsrettich genannt werden, den hohen Gehalt an Senfölen. Diese ätherischen Öle geben den Knollen einerseits die Schärfe. Aber das ist längst nicht alles: Den Senfölen, von denen Radieschen gleich mehrere Varianten besitzen, werden eine ganze Reihe an gesundheitsfördernden Eigenschaften zugesprochen. Vor allem können sie Bakterien und Pilze abtöten, sodass der Verzehr indirekt die Verdauungsorgane schützt. In Studien wird außerdem eine Wirksamkeit gegen Krebszellen diskutiert. Übrigens: Je mehr Senföle, desto schärfer ist das Radieschen – und desto gesünder ist es. Auch anhand der Farbe lässt sich etwas über den Inhalt sagen, denn je röter das Radieschen ist, umso mehr Vitamin C enthält es. Neben diesem essentiellen Vitamin stecken in Radieschen weitere wichtige Spurenelemente wie Selen, Folsäure, Eisen und Phosphor. Da sie entwässernd wirken, können Radieschen auch dazu beitragen, einen zu hohen Blutdruck zu senken.

Freiland und Bio ist besser

Ab Mai sind die ersten einheimischen Mini-Rettiche auf den Märkten zu bekommen. Dabei lohnt es sich, auf regionale Bioware aus Freilandproduktion zu achten: Unter Sonnenlicht gewachsen schmecken sie nicht nur besser, sie enthalten auch mehr Vitalstoffe und, bei Bio-Produkten, auch keine Rückstände von chemischen Pflanzenschutzmitteln.

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In herkömmlichen Supermärkten werden praktisch nur noch rote, runde Radieschen angeboten. Das ist ein weiteres Beispiel dafür, wie die ursprüngliche Vielfalt inzwischen auf wenige Sorten reduziert wurde, denn Radieschen können auch länglich und kegelförmig sein, wie die Sorte „Eiszapfen“; oder gelb und rund wie der „Goldball“. Die Sorte „Riese von Aspern“ aus Österreich kann es auf bis zu sechs Zentimeter im Durchmesser bringen und ist bei Kennern wegen des intensiven Aromas beliebt. Falls Sie also beim gemütlichen Mai-Spaziergang über den Wochenmarkt eine alte Sorte finden, sollten Sie unbedingt zugreifen – vielleicht entdecken Sie Radieschen völlig neu.

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