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Gemüse & Obstfibel • 14. Februar 2019

Karotte oder Möhre? Egal, Hauptsache lecker und gesund!

Karotte oder Möhre? Egal, Hauptsache lecker und gesund!
Die Karotte (Daucus carota subsp. sativus), die je nach Region auch als Möhre, Mohrrübe, Gelbe Rübe, Rüebli oder Wurzel bezeichnet wird, gehört sicher zu den beliebtesten Gemüsesorten der Deutschen. Vielleicht liegt das an ihrer Vielseitigkeit: Salate, Gemüsebeilagen, Säfte, Suppen oder Kuchen – es gibt eigentlich nichts, was man aus einer saftig-süßen Karotte nicht machen könnte. Nicht zuletzt kann man sie auch einfach so roh wegknabbern.

Karotten sind eine Kulturform der Wilden Möhre (Daucus carota). Botanisch gehört die Pflanze zur Familie der Doldenblütler (Apiaceae). Enge Verwandte sind zum Beispiel Dill, Kümmel oder Anis. Doch während man bei diesen eher die Samen nutzt, geht es bei der Möhre eigentlich nur um die Pfahlwurzel. Forscher gehen davon aus, dass schon die Menschen der Steinzeit diese Wurzeln der weit verbreiteten Wilden Möhre als Nahrungsmittel nutzten.

Eine 2000 Jahre alte bildliche Darstellung Das Wort Karotte geht auf den lateinischen Begriff carota zurück. Der berühmte griechische Arzt Dioskurides, der im 1. Jahrhundert n.Chr. lebte, kannte die Wildform und schätzte sie als Arzneipflanze. Von ihm ist sogar eine bildliche Darstellung der Karotte aus der Antike überliefert: Sie befindet sich im sogenannten „Wiener Dioskurides“, einer Handschrift mit vielen farbigen Zeichnungen verschiedener Pflanzen, die im 6. Jahrhundert n.Chr. kunstvoll angefertigt wurde.

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Lange Zeit wurden Karotten bei uns fast ausschließlich in dem typischen Orange angeboten. Inzwischen sind viele Farbvarianten auf dem Markt, die zunehmend beliebter werden. Die Färbung hängt vor allem von der Sorte, aber auch von äußeren Einflüssen wie der Witterung ab. Gelbe und rotviolette Möhren stammen beispielsweise aus Afghanistan. Unsere heutige Kulturform entstand vermutlich durch Kreuzung verschiedener Formen in Kleinasien, wo viele uns heute bekannte Nutzpflanzen ihren Ursprung haben.

Nicht nur gut für die Augen In Europa ist die Karotte heute nach der Tomate die bedeutendste Gemüse-Kulturpflanze. Das hat sicher auch damit zu tun, dass Karotten einen hervorragenden Ruf als besonders gesundes Lebensmittel haben. Schon kleinen Kindern bringt man bei, dass die süßen Wurzeln gut sind für die Augen. Das ist auch richtig und hängt mit dem hohen Gehalt an Beta-Carotin zusammen. Dieser sekundäre Pflanzenstoff ist eine Vorstufe von Vitamin A und wird daher auch Provitamin A genannt. Beta-Carotin ist gut für Haut und Herz und schützt außerdem vor Diabetes und Arteriosklerose.

Übrigens: Die meisten gesunden Inhaltsstoffe befinden sich in der Rinde der Pfahlwurzel, weshalb bei Züchtungen ein besonders hoher Rindenanteil angestrebt wird. Im etwas holzigen und helleren Mark befindet sich weniger Carotin. Auch aus diesem Grund sollte man zu Bio-Möhren und statt zum Sparschäler besser zur Gemüsebürste greifen. Ansonsten wandert einfach zu viel vom gesunden Potential in die Biotonne. Eine nützliche Besonderheit der Karotte steckt in ihren Ballaststoffen: Sie setzen sich aus löslichen und unlöslichen Ballaststoffen zusammen. Während die unlöslichen Ballaststoffe die Darmtätigkeit anregen und so Magen-Darm-Probleme lindern können (weshalb sie auch bei Verdauungsstörungen von Kleinkindern eingesetzt werden), bringen die löslichen Ballaststoffe den Stoffwechsel in Gang und tragen dazu bei, die Blutfettwerte zu senken und Cholesterin auszuscheiden. Karotten können daher sowohl bei Verstopfung als auch bei Durchfall helfen.

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Bildquelle: pixabay

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