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Umweltschutz • 2. Juli 2021

Der Klimawandel schreitet stetig voran

Der Klimawandel schreitet stetig voran.
Die letzten Jahre haben gezeigt, dass der fortschreitende Klimawandel eine enorme Herausforderung für die Städte und Regionen darstellt. Die regional unterschiedlich ausgeprägten Auswirkungen des Klimawandels umfassen z. B. Schäden an Infrastrukturen durch Extremwetterereignisse, Einschränkungen in der Lebensqualität aufgrund von Hitzewellen, die Beeinträchtigung von Ökosystemen und veränderte Bedingungen für verschiedene Wirtschaftsbereiche.

Aufgrund des Klimawandels fordert die Bundesregierung in ihren Klimaschutzzielen, dass die CO2-Emissionen bis 2050 um 95 Prozent gesenkt werden müssen, um die fortschreitende Klimaerwärmung zu begrenzen. In Ingelheim fielen im Jahr 2017 rund 172.200 Tonnen CO2e-Emissionen an, wobei die Hauptemittenten der motorisierte Individualverkehr darstellen. Eine CO2-neutrale Stadt ist möglich, ist aber eine der größten technischen und wirtschaftlichen Herausforderungen unseres Jahrhunderts und wird nur im Zusammenspiel zwischen allen Akteuren in der Stadt gelingen.

Die Umsetzung des im Jahr 2012 beschlossenen Klimaschutzkonzepts der Stadt Ingelheim soll den Weg dafür ebnen. Bis 2040 will die Stadt Ingelheim am Rhein CO2-neutral werden, das hat der Stadtrat am 17.06.2019 beschlossen und die ersten Wege sind beschritten. Unter Klimaschutz fallen generell Maßnahmen, die den CO2-Ausstoß verringern. Hierzu zählt beispielsweise der Umstieg auf E-Mobilität. Neben Klimaschutzmaßnahmen und der Emissionsvermeidung von Treibhausgasen (Mitigation) werden geeignete Klimaanpassungsmaßnahmen an die Auswirkungen des Klimawandels (Adaption) zu einer immer wichtigeren Aufgabe. Während die Anpassungskapazität die Fähigkeit eines Systems, sich an den Klimawandel (Klimaveränderungen und Extremereignisse) anzupassen bezeichnet, geht die Klimaresilienz in seiner Bedeutung noch über die Anpassung an den Klimawandel hinaus. Klimaresilienz bedeutet, dass wir Maßnahmen ergreifen, um dem Klimawandel entgegenzuwirken, Schäden abzumildern, Chancen zu nutzen oder mit den Folgen umzugehen und die Stadt gegen die negativen Folgen zu stärken. Klimaresilienz schließt die Lernfähigkeit ein, sich an ändernde Bedingungen anzupassen. Klimaresilienz ist ein wichtiger Aspekt für nachhaltige Entwicklung, und damit besonders wichtig für nachhaltige Kommunalpolitik, um Städte und Regionen widerstandsfähig gegenüber Klimaveränderungen – d. h. klimaresilient – zu machen. Während Klimaschutz seit vielen Jahren und in vielen Kommunen aktiv betrieben wird, ist Klimaanpassung häufig noch ein Fremdwort und die systematische Berücksichtigung stadtklimatischer Aspekte in der Bauleitplanung findet häufig nicht oder nur sehr gering statt.

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„Ingelheim steht aufgrund der temperaturbedingten Auswirkungen des Klimawandels vor der Herausforderung, sich frühzeitig mit planungsrelevanten Folgen für die Stadtentwicklung auseinanderzusetzen. „Die Grundlage hierfür liefert die Stadtklimaanalyse des KlimPraxIng-Projektes“, erläutert die Beigeordnete und Umweltdezernentin der Stadt Ingelheim Dr. Christiane Döll. Das Ziel im Projekt KlimPraxIng ist es, die Stadt Ingelheim am Rhein auf aktuelle und zukünftige Folgen des Klimawandels vorzubereiten. Das vom Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz und nukleare Sicherheit geförderte Projekt beschäftigt sich mit der Anpassung an die Folgen des Klimawandels für die Stadt Ingelheim am Rhein. Der Fokus liegt auf dem Thema Hitze und Gesundheit. Das Hessische Landesamt für Umwelt, Naturschutz und Geologie (HLNUG) in Wiesbaden hat den Handlungsleitfaden „KLIMPRAX Stadtklima“ erarbeitet, welcher Kommunen befähigt und unterstützt, Informationen zur Bewertung der Hitzebelastung und der Sensitivität der Bevölkerung zu erfassen, auszuwerten und daraus entsprechende Maßnahmen zur Klimaanpassung abzuleiten und durchzuführen. Bis zum Jahr 2023 wird eine vollständige Klimaanalyse für die Stadt Ingelheim aufgestellt. Auch das Stadtentwicklungskonzept (STEK) 2040 befasst sich mit dem Thema Umwelt.

Bildquelle: Mobile vertikale Gärten auf dem Fridtjof-Nansen-Platz innerhalb des LimPraxing-Projektes

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