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Ort: Ingelheim
Kunstbühne • 26. April 2018

Carin Grudda - Kunst in Ingelheim

Carin Grudda - Kunst verbindet sich mit der Stadt Ingelheim

Was reizt Dich an Kunst im Außenraum?

Einen vernachlässigten Platz, einen übersehenen, einen leeren zum Ort zu machen. So wie früher die Waschfrauen zum Brunnen gingen und ihre Neuigkeiten austauschten, die Kinder rings herum spielten, die Verliebten sich ein Stelldichein gaben … – wenn Du so willst, eine nostalgische, romantische, eine konservative Idee, die mich antreibt. Skulpturen, die sich beklettern lassen und zum humanen Zentrum werden in den oft anonym gewordenen Stätten. Beseelen, vielleicht (brauchen wir alle, oder?).

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Dann: Was für eine wunderbare Möglichkeit, Raum zu schaffen über eine Skulptur! Einen Platz auf den Kopf zu stellen, die Dimensionen zu verändern – der Laser, der vom König auf dem Dach eines Hauses auf das Herz einer Tänzerin trifft, die vom Wasser umsprudelt in einem Boot auf dessen Rand balanciert – ein Zeitstrahl, der das Ingelheim Karls des Großen mit dem Ingelheim des 2. Jahrtausends verbindet (Friedrich-Ebert-Platz in Ingelheim), ein Narr mitten im Bocciafeld, eine Hundegruppe, Rennhühner … – Zitate der verschiedenen Stadtteile, die sich zu einem neuen Platz, einem neuen Zentrum vereinen!

(Auszug aus dem Interview - »SIEBEN FRAGEN AN GRUDDA VON GRUDDA«)

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Carin Grudda's Werke in Ingelheim am Rhein:

CARIN GRUDDAS BRUNNEN ZERBERUS VOR DER STADTVERWALTUNG INGELHEIM (Zerberus 2005, Bronze 220 x 280 x 120 cm) In Between 2008, Ingelheim Großwinternheim, Bronze 219 x 97 x 144 cm

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Stationen im Leben von Carin Grudda:

Das Nicht-Können. Alles auf eine Karte setzen. Das Spiel mit vollem Risiko. Das Nicht-Angekommen-Sein, das In Between, die Suche: zur Bronze erstarrt, präsentiert Sie sich kostbar und human. Sie fängt das Jeweilige auf mit grossem Zeitversprechen: das Provisorische und Endliche wird ein Ewiges.Das Unterwegs-Sein als Zustand, in dem es sich Einrichten lässt, immer wieder neu durch die Kunst". Von Anfang an begleitet die dokumenta ihre schulische Ausbildung bis zum Abitur 1972. Sie studiert im Anschluss Kunstgeschichte und Philosophie in Gießen und beendet ihr Studium mit einer Arbeit über den Dadaismus und seine philosophischen Bezüge.

Ein Besuch in der Villa Massimo in Rom (1980) und ein Praktikum bei der ARD in Madrid (1982) führen sie nahezu bruchlos in die künstlerische Praxis. Bis Anfang der 90er-Jahre lebt und arbeitet Grudda freischaffend in Frankfurt am Main. Ihre Themen sind das Spiel und seine Strukturen, das „So Gefallene", der Zufall. Sie arbeitet über die Spur und das Spüren.

Ein Stipendium in Miami 1991 (South Florida Art Center + „Zero-Art") führt sie zu den großformatigen „group-paintings", Bilder, die sich zusammensetzen aus autonomen Teilen unterschiedlicher Größe und zu einer Einheit wachsen.

1993 verlässt Grudda Frankfurt und zieht nach Ingelheim am Rhein. Dort entstehen die „Blaubilder", ein großformatiger Zyklus, den sie nun - im Gegenzug - zerschneidet in Teile unterschiedlicher Größe.

Während eines Stipendiums für Druckgraphik des Landes Sachsen in Leipzig (Werkstätten Rössler) 1992 beginnt Grudda, sich in die Technik der Kaltnadelradierung einzuarbeiten, die sie auf eigene Weise weiterentwickelt und bis heute beibehält. Ausgehend von den Spuren ihres Arbeitsortes thematisiert sie vor allem das „Unterwegs-Sein" als Befindlichkeit des Selbst in der Zeit. Schließlich wachsen die Radierungen zu großformatigen Bildkörpern bis hin zur Installation.

In den späten 90er-Jahren verändern sich auch die Bildträger. Sie bemalt Holzflächen aller Art, objets trouvés aus allen möglichen ehemaligen Funktionen und verwandelt sie durch Applikation zahlreicher Gegenstände zu Assemblagen.

Vermittelt durch einen Kunstpreis in Italien macht sie 1998 die Bekanntschaft mit der Kunstgießerei Caporrella in Rom. In den folgenden Jahren entstehen zahlreiche Bronzeplastiken, die vom Naturabguss kleiner Schnecken bis zur monumentalen BLAU-MIAU reichen.

Die intensive Beschäftigung mit Bronzeplastik in Italien veranlasst Grudda, Anfang 2001 ganz nach Ligurien überzusiedeln, wo sie heute lebt. Zunächst in der Toscana, dann in Rom lernt sie alle Techniken des Bronzegusses kennen. Sie trifft auf namhafte Künstler wie Daniel Spoerri, Luciano Castelli, Nunzio, Arman oder Tommaso Cascella und bahnt sich allmählich ihren Weg zu internationaler Anerkennung, die 2011 ihren vorläufigen Höhepunkt in einer Einladung zur 54. Biennale von Venedig erlebt.

Carin Grudda ist natürlich weiterhin in unserer Region durch die Galerie KUNST & WERK Detlef Gold vertreten, alle 2 Jahre mit einer Einzelausstellung und ständig mit aktuellen Arbeiten in den Ausstellungsräumen präsent.

Die wohl aktuellste Verbindung mit der Stadt Ingelheim ist sicherlich die Gestaltung und Ausführung des Karlspreises und natürlich das Brunnenensemble des Friedrich Ebert Platz.

https://www.carin-grudda.de https://www.kunstundwerk.de/aktuell.html

Bildquelle: Kunst & Werk / Künstlerin: Carin Grudda

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