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Ort: Ingelheim
Lokal • 30. November 2020

Baustelle Nahering: Gute Planung ist (fast) alles

Baustelle Nahering: Gute Planung ist (fast) alles:
Bernhard Knoop wirkt ziemlich gelassen, als er über „seine“ Großbaustelle an der Kreuzung L 419 (Konrad-Adenauer-Straße) und L420 (Rheinstraße) in Ingelheim spricht: „Wir sind mit dem Ablauf der Arbeiten zufrieden und liegen bis jetzt im gewünschten Zeitplan“, erklärt der Leiter des Landesbetriebes Mobilität (LBM) Worms, der in Abstimmung mit der Stadt Ingelheim federführend für dieses Bauvorhaben verantwortlich ist. Dass bei einer solchen komplexen Baustelle immer mal wieder bautechnische Fragen auftauchen – etwa Abweichungen von Angaben in Planunterlagen und in der tatsächlichen Örtlichkeit –, sei durchaus üblich. „Solche Fragen werden zwischen Auftragnehmer und Auftraggeber gelöst. Alles in allem läuft die Baustelle in Ingelheim gut“, so Knoop. Die aktuell laufende erste Bauphase soll bis Ende 2020/Frühjahr 2021 abgeschlossen sein. Mitte November wurde bereits damit begonnen, entlang der L 419 (Konrad-Adenauer-Straße) eine Gabionenwand (Drahtschotterkorbwand) an der westlichen Böschung der Konrad-Adenauer-Straße in Höhe der Einmündung des Naherings in Richtung Autobahnauffahrt Ingelheim-West zu erstellen. „Diese Wand an der westlichen Böschung dient der Verbreiterung der L 419 zur Schaffung einer 4-streifigen Verkehrsführung“, erläutert Bernhard Knoop. „Im Anschluss an den ersten Bauabschnitt soll direkt in 2021 der zweite Bauabschnitt, d. h. die südlich des ersten Bauabschnitts gelegene, zweite Hälfte der L 419, begonnen werden.“

Schlechtes Wetter ist eingerechnet Wenn es soweit ist, werden Knoop und die Pressestelle der Stadt wie bisher auch über den Beginn und die Dauer dieses zweiten Bauabschnitts informieren. Bei einem so großen und lang andauernden Bauvorhaben ist jedoch immer mit Unwägbarkeiten zu rechnen. Nicht alles lässt sich genau vorhersehen – zum Beispiel das Wetter. Natürlich haben Knoop und seine Kolleg*innen im Laufe der Jahre viele Erfahrungswerte bei der Abschätzung von erforderlichen Bauzeiten gesammelt. „Gehen Baustellen über die Wintermonate, müssen zwangsläufig mehrere Wochen Ausfalltage eingerechnet werden, etwa wegen zu niedriger Temperaturen oder Niederschlag. Aber die Baustellen können sehr unterschiedlich sein, reine Erdbau-Baustellen können beispielsweise nur von März bis Oktober eines Jahres bautechnisch vernünftig abgewickelt werden.“ In Ingelheim, das ist zumindest der Plan, soll bis auf die übliche Winterpause während der Weihnachts- und Feiertage möglichst durchgehend gearbeitet werden.

Weniger Verkehr durch Corona Auch die Corona-Pandemie geht natürlich nicht spurlos am Bauprojekt Nahering vorbei. Negative Auswirkungen gab es bisher keine, auch weil der Landesbetrieb Mobilität (LBM) Worms gleich zu Beginn der Pandemie im März mit einer Reihe von internen Sofort-Maßnahmen reagiert hat, um das Infektionsrisiko seiner Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter zu reduzieren. Auch die verschiedenen involvierten Baufirmen haben die üblichen organisatorischen Maßnahmen ergriffen und sich auf COVID-19 eingestellt, sodass aktuell auf den Baustellen im Rahmen der bestehenden Möglichkeiten gearbeitet wird. Die Anfahrt auf die Baustelle, die Arbeitshygiene, die zeitliche Staffelung der Pausen, um den nötigen Abstand zu wahren – alles wurde bedacht. Unterbrechungen im Bauablauf können aber trotzdem nicht ganz ausgeschlossen werden, wenn z. B. die Baufirma und ihre Mitarbeiter von der Pandemie betroffen werden. Eine Konsequenz der Pandemie ist Bernhard Knoop durchaus aufgefallen: „Wir spüren, dass der Verkehr im Baustellenbereich gut läuft. Das liegt daran, dass wir durch Telearbeit etwas weniger Verkehr haben.“

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Auch die Archäologie hat Knoop auf dem Zettel Und so entsteht der Eindruck, dass Bernhard Knoop und sein Team auf alles vorbereitet sind, was im Laufe der nächsten Monate auf der Baustelle noch so passieren könnte. Das betrifft auch den nicht einmal so unwahrscheinlichen Fall, dass plötzlich archäologische Funde unter der Baggerschaufel auftauchen: Die heutige Rheinstraße war schon zur Zeit der Kelten und der Römer eine wichtige Verbindung, die das rheinhessische Hinterland mit dem Rhein verknüpfte. Bei früheren Bauarbeiten wurde schon häufiger Gräber oder alte Siedlungsstellen aus der Antike und dem Mittelalter entlang der Rheinstraße und in Frei-Weinheim entdeckt. Für Bernhard Knoop ist auch das kein Problem: „Wir halten bei all unseren Baustellen die Bestimmungen des Denkmalschutzgesetzes (DSchG) ein und geben dies bauvertraglich an die Auftragnehmer auch eindeutig so weiter. Danach ist jeder zu Tage kommende archäologische Fund unverzüglich dem Auftraggeber und der Generaldirektion Kulturelles Erbe Rheinland-Pfalz, Direktion Landesarchäologie, zu melden und die Fundstelle soweit als möglich unverändert zu lassen. Fundgegenstände sind dabei gegen Verlust zu sichern.“

Wie gesagt: Es klingt so, als hätten Bernhard Knoop und sein Team wirklich alles im Griff auf Ingelheims spannendster Baustelle.

Die nächsten Bauphasen zusammengefasst:

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Bauphase 4 Ausbau der Einmündung Konrad-Adenauer-Straße/Nahering. Das Baufeld ist auf der gegenüberliegenden Seite des Naherings.

Bauphase 5 Ausbau der Einmündung Konrad-Adenauer-Straße/Nahering. Die Aus- und Einfahrt zum Gewerbegebiet wird für zwei Wochen gesperrt. Wissenswertes: Mit der Erweiterung der Kreuzung wird dem immer weiter steigenden Verkehrsaufkommen Rechnung getragen.

Daten und Fakten:

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Baustart: Ende August Bauende: Ende 2021 Baukosten: rund 2,2 Millionen Euro zu tragen von: Bauauftrag Ende Juli 2020 erteilt von: Bund, Land Rheinland Pfalz und Stadt Ingelheim Verkehrsbelastungen Konrad-Adenauer-Straße: 12.000 bis 18.000 Fahrzeuge pro Tag Nahering: 5.300 Fahrzeuge pro Tag

Informationen: Aktuelle Informationen können unter https://www.ingelheim.de abgerufen werden. Fragen können an: Lbm@lbm-worms.rlp.de gerichtet werden. Nächste Ausgabe: Was sind die größten Herausforderungen bei dem Bau einer Gabionenwand Interview mit dem Baustellenleiter Bernhard Knoop.

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