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Ort: Gelungene Auftaktveranstaltung Rassistische Realitäten im WBZ Ingelheim
Soziales • 28. März 2023

Gelungene Auftaktveranstaltung Rassistische Realitäten im WBZ Ingelheim

Im Rahmen der internationalen Woche gegen Rassismus startete in Ingelheim eine vierteilige Reihe, die das Ministerium für Familie, Frauen, Kultur und Integration in Rheinland-Pfalz zusammen mit dem Initiativausschuss für Migrationspolitik entwickelt hat.

An verschiedenen Orten in Rheinland-Pfalz werden unterschiedliche Aspekte des Themas „Rassismus“ zusammen mit lokalen Partner*innen beleuchtet. Die Idee ist, Rassismus wirksam zu bekämpfen, aber auch deutlich zu machen, wie er in unserer Gesellschaft verankert ist. Die Auftaktveranstaltung fand am 27. März in Ingelheim im voll besetzten Saal des Weiterbildungszentrums statt.

„Rassismus diskriminiert, Rassismus tötet, er zeigt sich in Handlungen und Haltungen, die reale Konsequenzen nach sich ziehen“, so die Worte von Miguel Vicente, Beauftragter des Landes für Migration und Integration, der stellvertretend für die verhinderte Ministerin Katharina Binz, die Begrüßung übernommen hatte.

Das Impulsreferat übernahm Dr. Cihan Sinanoglu vom Deutschen Zentrum für Integrations- und Migrationsforschung (DeZIM) Berlin, der wegen des Streiks digital zugeschaltet war. Im Juli 2020 stellte der Bundestag zum ersten Mal Mittel zur Verfügung, um DeZIM aufzubauen. Seitdem wird dort fortlaufend Integrations- und Migrationsforschung betrieben, die auch für die Zukunft gesichert ist. Die Morde von NSU, Halle und Hanau hätten „Rassismus“ in den Focus gerückt, so Dr. Sinanoglu. Wir alle seien von „Rassismus“ betroffen, nur auf unterschiedliche Art und Weise. Mit der Forschung wolle man zu einer Versachlichung der Debatte beitragen, aber auch Handlungsempfehlungen für die Politik entwickeln.

Im Folgenden wurden die „Ergebnisse des Nationalen Diskriminierungs- und Rassismus-Monitors 2022“ vorgestellt, die erste repräsentative Studie ihrer Art in Deutschland. Befragungen brachten zu Tage, dass zwei Drittel der Menschen bereits direkt oder indirekt mit Rassismus in Berührung gekommen seien. Hauptsächlich die Jüngeren in unserer Gesellschaft geben an, Rassismus schon einmal erfahren zu haben. Die Erfahrungen betreffen Menschen aller Bildungsgrade. Die Betroffenen berichten von „emotionaler Aufgewühltheit“ und dass sie lange Zeit damit befasst sind. Das Thema lässt sie nicht mehr los.

In Deutschland glaubt ferner jeder Zweite, dass man Menschen klassifizieren könne. In allen Bevölkerungsgruppen findet man Personen, die „natürliche Rangunterschiede“ festmachen wollen. Gleichzeitig sagen 90% der Befragten, dass sie Rassismus in Deutschland wahrnehmen. Während ein Drittel Rassismuskritik ablehnen, sind auf der anderen Seite auch zwei Drittel bereit, sich gegen Rassismus zu engagieren.

In der sich anschließenden Gesprächsrunde, die von Dr. Florian Pfeil vom WBZ moderiert wurde, kamen Miguel Vicente und Manolya Pekdemir vom Beirat für Migration und Integration in Ingelheim – unterstützt durch Dr. Sinanoglu, zu Wort. Einig waren sich die Podiumsteilnehmer, dass die Bekämpfung von Rassismus eine große Herausforderung für unsere Gesellschaft darstellt. Auch der anti-rassistischen Bildungsarbeit müsse mehr Beachtung geschenkt werden.

Musikalisch wurde die Veranstaltung durch Mohamad Karzon am Flügel begleitet.

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