Ort: | Museum bei der Kaiserpfalz, Ingelheim |
Beginn: | 24.09.2020, 14:30 Uhr |
Ende: | 24.09.2020, 16:30 Uhr |
Krimis am Mittag - Kurzvortrag im Museum bei der Kaiserpfalz
Tatort Ingelheim: „Hab ich es dann gantz allein gethan“:
Krimis am Mittag – Kurzvortrag im Museum bei der Kaiserpfalz
Verbrechen aus Habgier, Eifersucht, Trunkenheit, Neid, Spielsucht, Armut oder einfach nur grenzenloser Gewaltbereitschaft schlummern in den Magazinen des Ingelheimer Stadtarchivs, allesamt mit dem aktenmäßigen Schwerpunkt im 18. Jahrhundert. Im Rahmen der neuen Vortragsreihe „Krimis am Mittag“ werden diese nun ans Tageslicht geholt, um einen allgemeinen Überblick zur Kriminalität und den Gefängnissen in den Ingelheimer Gemeinden und zur damaligen Strafverfolgung in der Kurpfalz zu geben, zu der unter anderem auch die Turmstrafe und die Festsetzung in der Mehlwaage gehörten. Der spannende Kurzvortrag am Donnerstag, 24. September um 14.30 Uhr zu einem Verbrechen aus längst vergangener Zeit von Nadine Gerhard, Leiterin des Stadtarchivs Ingelheim, bildet den Auftakt der neuen Reihe. Der Eintritt kostet 3 Euro inklusive einer süßen Überraschung. Aufgrund der begrenzten Teilnehmerzahl ist eine telefonische Anmeldung bis 22. September im Museum erforderlich, Telefon 06132 – 714701.
„Hab ich es dann gantz allein gethan“ soll der Ober-Ingelheimer Philipp Jakob Alsenz zu seiner Schwiegermutter gesagt haben, worauf ein markerschütternder Schrei ihrerseits folgte. Wenige Stunden später, am Morgen des 8. Juli 1790, einem ganz normalen, vermutlich sehr schwülen Hochsommer-Donnerstag in Ober-Ingelheim, tätigte Katharina Jakobina Storr um 6 Uhr beim kurpfälzischen Oberschultheiß Riester die Anzeige, dass ihre Schwägerin, Frau Biebesheimer, leblos am Boden ihrer Scheune liege. Sie hätte zuvor einen heftigen Streit mit ihrem Schwiegersohn gehabt, bei dem es neben äußerst lautstarken Beschimpfungen auch zu derben Handgreiflichkeiten gekommen sein soll. Am Abend desselben Tages, nach der Vernehmung mehrerer Zeugen und der Auffindung eines blutverschmierten Hebels aus Weidenholz in der Dungkaut des Tatanwesens, war in der Heimesgasse nichts mehr so, wie es vorher war. Gegen den umgehend arrestierten Alsenz wurde ein Mordprozess eingeleitet und die Überführung ins Mannheimer Landesgefängnis getätigt. Die vorhandenen Gefängnisse im Rinderbacher Tor und im damals schon äußerst baufälligen Büchsenhaus reichten für solch einen Schwerverbrecher aufgrund herrschender Sicherheitsmängel nicht aus.
Da es wegen der Corona-Pandemie zu kurzfristigen Programmänderungen kommen kann, bitten wir Sie, sich vor dem Besuch der Veranstaltung zu informieren, mit einem Anruf im Museum oder auf unserer Website https://www.museum-ingelheim.de
Bildquelle: Felix Gerhards
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