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Umweltschutz • 3. Januar 2022

Klimawandel - CO2-Reduktion durch erneuerbare Energien - Teil 2

Klimawandel - CO2-Reduktion durch erneuerbare Energien – Teil 2

Erneuerbare Energien – die Alternative zur fossilen Energien Damit Ingelheim bis 2040 das Ziel der CO2-Neutralität erreicht, sind fossile Energien durch erneuerbare Energien zu ersetzen und die Verbräuche zu reduzieren. Es gibt unterschiedliche Möglichkeiten, in Ingelheim die Nutzung erneuerbarer Energien für Strom bzw. Wärme weiter auszubauen. In diesem Hinblick sind der Ausbau von Photovoltaik (PV)-Anlagen auf öffentlichen Gebäuden oder das energetische Quartiersmanagement wichtige Bausteine.

Photovoltaik-Anlagen auf öffentlichen Gebäuden Auf öffentlichen Gebäuden gibt es in Ingelheim PV-Anlagen unterschiedlichen Alters und Größen. Die erste PV-Anlage mit 40 qm Fläche wurde vor 20 Jahren auf dem Turnhallendach der Pestalozzischule gebaut. Das Projekt hieß „Sonne in die Schule“ und wurde von der Firma Juwi auf eigene Kosten realisiert. Die Stadt Ingelheim stellte die Dachfläche zur Verfügung. Die gebaute Anlage wurde zu einem Viertel von der Stadt betrieben und speist seitdem Strom ins öffentliche Netz. Die restliche Anlagenfläche mit drei kwpeak blieb im Eigentum des Projektträgers. Seitdem wurden zahlreiche weitere Anlagen auf städtischen Dächern gebaut. Aktuell sind insgesamt knapp 600 kwpeak Leistung auf den Dächern der städtischen Gebäude errichtet. Sie erzeugen ca. 570.000 kWh Strom im Jahr und sparen damit ca. 175 t CO2 pro Jahr ein.

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Da im Besonderen in den Sommermonaten der erzeugte Solarstrom den Eigenbedarf übersteigen kann, ist die Speicherung des überschüssigen Stroms sinnvoll. Mit dem neuen Förderprogramm der Stadt Ingelheim sollen ab nächstem Jahr auch Batteriespeicher gefördert werden. Das neue Förderprogramm für PV-Anlagen und Speichermedien muss aber noch vom Stadtrat beschlossen werden. Aktuell befassen sich die Fachgremien mit dem Programm.

Agri-PV-Anlagen in der Landwirtschaft Eine interessante technische Entwicklung stellen so genannte Agri-PV-Anlagen dar. Erste Versuchsanlagen gibt es bereits in Europa. Auch in Deutschland werden erste Anlagen getestet. Eine Agri-PV-Anlage (Agri kommt von Agrikultur) ist höher aufgebaut als eine klassische Freiflächen-PV-Anlage. Dies hat den Vorteil, dass die Fläche unter den Modulen landeswirtschaftlich genutzt werden kann. So können im Schatten der Module Obst oder Wein angebaut und bewirtschaftet werden. Die Kulturen sind unter den Modulen vor Hagel und intensiver Sonneneinstrahlung geschützt. Solche Anlagen können auch für Ingelheimer Winzer interessant werden, um diese für den Weinbau und gleichzeitig zur Energiegewinnung zu nutzen. Die Stadt Ingelheim steht mit dem Fraunhofer Institut in Kontakt, um ein mögliches Pilotvorhaben für den Weinbau zu entwickeln.

Nahwärmenetze als Wärmeverbund Der Stadtrat hat zur zusätzlichen CO2-Reduzierung beschlossen, die energetische Sanierung von ganzen Quartieren untersuchen zu lassen. Hierfür sollen Fördermittel vom Bund abgerufen werden. Der Bund fördert die dafür notwendigen Stellen und Planungsprozesse.

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Mit der Erstellung eines energetischen Quartierskonzeptes wird auch geprüft, wo und wie Nahwärmenetze aufgebaut werden können. Bereits in der Vergangenheit hat die Stadt Ingelheim erste Erfahrungen mit Nahwärmenetzen gemacht. So ist zum Beispiel in Nieder-Ingelheim die Pestalozzischule, das früher Diakonie-Krankenhaus (heute Ärztehaus) und die Seniorenresidenz Carolinenhöhe über eine gemeinsame Heizzentrale mit Wärme aus Holz-Hackschnitzel versorgt.

Windkraftanlagen – Potenzial auf dem Kandrich Die Windkraftanlagen im Ingelheimer Wald stehen zwar nicht auf der Ingelheimer Gemarkung aber produzieren bereits seit Ende der 1990er Strom. Die erste Windenergieanlage (WEA) wurde 1999 auf dem Kandrich, dem ca. 1.200 ha großen Ingelheimer Wald nahe der Gemeinde Daxweiler, errichtet und in Betrieb genommen. Diese Anlage hat eine installierte Leistung von 1,5 MWh. In den letzten Jahren wurden zahlreiche weitere Anlagen gebaut. Im Ingelheimer Wald stehen inzwischen acht Anlagen mit insgesamt 20,5 MWh installierter Leistung. Sie produzieren durchschnittlich ca. 55.300 MWh Strom pro Jahr. Mit der jährlichen Strommenge werden ungefähr 38.000 t CO2 eingespart. Durch Repowering, also dem Ersetzen vorhandener kleinerer Anlagen durch leistungsstärkere, besteht noch die Möglichkeit, weitere Strommengen regenerativ zu erzeugen.

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