FreitagFr., 29. März 2024
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Ort: Loreley, Rheingau
Beginn: 07.08.2020, 11:00 Uhr
Ende: 30.08.2020, 20:00 Uhr
08/07/2020 11:00Berechnung...
Konzert • 21. August 2020

Mittelalter-Erlebnisdorf auf der Loreley

Zwei Wochen Mittelalterdorf Loreley – eine Zwischenbilanz:
Veranstaltungen in Corona- Zeiten sind Mangelware, große Märkte, Feste und Festivals abgesagt oder auf unbestimmte Zeit verschoben. Die 10. Corona- Schutzverordnung des Landes Rheinland- Pfalz gestattet Veranstaltungen im Freien mit bis zu 350 Gästen zeitgleich. Davon wird aktuell auf der Loreley bei St. Goarshausen Gebrauch gemacht. Seit dem 7. August öffnet dort an jedem August- Wochenende das „Mittelalter- Erlebnisdorf Loreley“ die Tore. Die Zwischenbilanz zur Halbzeit fällt gemischt aus.

„Die Witterungsbedingungen der ersten beiden Wochenenden waren schwierig“, stöhnt Marktmeister Thomas Zierfuß, der dem Mittelalter- Erlebnisdorf auf der Loreley vorsteht. „Große Hitze, drohende Unwetter. Da wären auch in normalen Zeiten keine Besucher gekommen.“ Umso erstaunter sei er gewesen, dass dennoch täglich zwei- bis vierhundert Gäste das Mittelalterdorf besucht hätten. „Trotz Corona und trotz 37 Grad im Schatten!“

Drei Zeitfenster für jeweils 350 Besuchern habe man aus Infektionsschutz- Gründen einführen müssen. Diese waren aber nicht vollständig ausgelastet. Aufgrund der Größe der Veranstaltungsfläche hätten bei größerem Zuspruch problemlos alle Sicherheitsabstände eingehalten werden können, doch mehr Besucher erlaubt die aktuelle Rechtslage nicht. Den Gästen habe es durchweg gut gefallen, davon ist Zierfuß überzeugt. Viele hätten auch einen erneuten Besuch angekündigt. Die Sorge, die aktuell bei den Gästen mitschwingt, ist auch auf der Loreley spürbar. Sie sind vorsichtiger, nehmen automatisch mehr Abstand, setzen sich einzeln oder in Familie. „Das Hygienekonzept ist die eine Seite. Die andere aber ist, dass die Besucher von sich aus vorsichtig geworden sind. Keiner sucht mehr das Getümmel, viele meiden die Nähe.“

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So fällt auch das Resümee der Standbetreiber ambivalent aus. „350 Leute auf über 10.000 Quadratmeter! Da braucht man sich über Abstände keine Gedanken machen. Eher über Einsamkeit“, klagt Mundschenk Marco Thiele. Ein Geschäft sei so nicht zu machen, „aber es ist immer noch besser, als daheim zu bleiben und von Hartz IV zu leben.“ So sehen es die meisten der rund 50 Händler und Handwerker, die an jedem Wochenende auf der Loreley ihre Stände öffnen. „Wir haben nichts anderes. Zuhause bleiben ist keine Alternative. Da waren wir schon seit März,“ so Thiele, der auf der Loreley eine Taverne betreibt.

Diese Aussagen werfen ein Licht auf die von der Pandemie gebeutelte Veranstaltungsbranche. Seit März lebt sie von der Unterstützung des Bundes. Die gesamte Saison 2020 ist ausgefallen. Neue Geschäfte – Fehlanzeige. „Es wird Zeit, dass es wieder losgeht“, sagt Marktmeister Tom Zierfuß, „Sonst gibt es im nächsten Jahr nur noch die Hälfte der Stände.“

Seine Erwartungen für das kommende Wochenende im Mittelalter- Erlebnisdorf Loreley sind hoch. Das Programm wird lauter. Die Spielleute „Skalden“ werden erwartet, sie ziehen mit gewaltigen Dudelsäcken und Trommeln umher und spielen mittelalterliche Weisen. Narr und Gaukler Lautn Hals zeigt seine Schelmenstücke. Hinzu kommen ritterliche Raufereien, Vorführungen an den Handwerksständen und ein Schießen mit einer mittelalterlichen Wurfmaschine, auch Blide genannt.

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Geöffnet ist das Mittelalter- Erlebnisdorf auf der Loreley Freitag bis Sonntag jeweils von 11 bis 20:00 Uhr. Tickets für die unterschiedlichen Besuchszeiten gibt es vor Ort oder aber vorab preiswerter online. https://www.suendenfrei.de

Bildquelle: Pixabay

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