Ort: | Berlin - Die Sinfonie der Großstadt (1927) |
Beginn: | 31.05.2023, 18:30 Uhr |
Ende: | 31.05.2023, 22:00 Uhr |
Berlin - Die Sinfonie der Großstadt (1927)
Ruttmanns Film schaffte es, bis heute in den Geschichten der Weltkinematographie vertreten zu sein, indem er einen einzigen Frühlingstag der Metropole zeigt, ohne Schauspieler, ohne Story, nur: morgens – vormittags – mittags – am Nachmittag – am Abend. Zu Beginn erwacht die Stadt, ein einzelner Mensch geht zur Arbeit, dann viele. Züge rollen ein, Maschinen beginnen mit dem Tagwerk. Gegen Mittag wird die Hektik geringer, kommt der Organismus kurz zur Ruhe, ehe das Crescendo wieder einsetzt und unter stetigen Rhythmuswechseln mit den abendlichen Vergnügungen zu seinem Höhepunkt findet. Daß eine solche Struktur für den Kritiker Willy Haas zum „größten, grundsätzlich wichtigen Filmereignis seit vielen Jahren“ wurde, lag an den Möglichkeiten der Montage. Mit ihr wurde die Filmkunst musikalisch, ohne das Primat des Optischen einzubüßen. Ruttmanns Werk, heutiger Clipästhetik nicht unverwandt, verwirrte dagegen Kritiker, die unter den Reiz der filmischen Oberfläche eindringen und auch ein soziales Leben erkennen wollten. Eine Redakteurin des ZDF, die für die Restauration zuständig war, führt ein, ein Musikexperte steht für Frage zur Neuvertonung zur Verfügung.