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Lokal • 25. März 2024

Bestände des Ingelheimer Archivs in einer bundesweiten Datenbank

Dass die Mehrheit der Menschen im Mittelalter weder lesen noch schreiben konnte, ist weithin bekannt. Kirchen gingen mit diesem Tatbestand so um, dass sie mit Bildern arbeiteten. Kirchenfenster erzählen Geschichten, um die damaligen Menschen jenseits der Lesefähigkeit zu belehren.

Auch Herrscher waren nicht immer in der Lage, sich schriftlich auszudrücken. So weiß man von Karl dem Großen, dass ein sogenannter Vollziehungsstrich in seinem Monogramm quasi anstelle seiner Unterschrift stand. Das Schreiben fiel ihm schwer und er beklagte die Verkrampfungen der Finger während seiner Schreibübungen.

Lesen und Schreiben waren Fertigkeiten, die in den Klöstern praktiziert wurden. Dort wurden wichtige Schriftstücke verfasst und mit Hand kopiert, oftmals mit Ornamenten versehen. Dazu zählten Urkunden, unterschiedliche Verträge und natürlich auch religiöse Texte.

Ab dem 12. Jahrhundert wurden in den Städten wichtige Dokumente in den sogenannten Stadtbüchern festgehalten. Diese geben der Nachwelt Aufschluss über viele Aspekte des politischen und rechtlichen Lebens im Mittelalter.

Obwohl Ingelheim zu diesem Zeitpunkt keine Stadtrechte besaß, wurden die Bestände des sogenannten Ingelheimer Grundes in die Datenbank aufgenommen. Wer die Mail Adresse https://www.stadtbuecher.de in seinen Computer eingibt, findet unter dem Stichwort „Stadtbücher“ einen Filter, in welchem er bei Eingabe von „Ingelheim Rhein“ 43 Suchergebnisse findet. Darunter Unterlagen des Stadtarchives von Ingelheim, Literatur, Stadtbücher von Ober- und Nieder-Ingelheim sowie diverse Protokolle und Rechnungen. Wer dann genaueres zum Beispiel über die Ein- und Ausgaben der Ingelheimer Hospitalrechnung wissen möchte, erfährt, dass dazu Informationen im Ingelheimer Stadtarchiv vorhanden sind. (1 Band, 6 Blätter, 1779, per Fadenheftung gebunden, Auflistung der Ein- und Ausgaben)

Die Deutsche Forschungsgesellschaft stellte vier Millionen Euro zur Verfügung, so dass eine detaillierte Aufarbeitung erfolgen konnte. Die Bücher sind nicht nur für historisch interessierte Menschen ein wertvoller authentischer Fundus, sondern vor allem für die wissenschaftliche Aufarbeitung des Lebens im Mittelalter von großer Bedeutung.

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