FreitagFr., 18. Oktober 2024
Ingelheim, 14 °C Bedeckt.
Copyright/Quelle Bilder:
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Ort: Vom Mythos des Alltags und der Erwartung des Betrachters: Objektkunst und Fotografie im Ingelheimer
Beginn: 12.10.2024, 19:00 Uhr
Ende: 10.11.2024, 17:00 Uhr
10/12/2024 19:00Berechnung...
Ausstellungen • 7. Oktober 2024

Vom Mythos des Alltags und der Erwartung des Betrachters: Objektkunst und Fotografie im Ingelheimer

Mit einer spannungsreichen Ausstellung setzt der Kunstverein Ingelheim e.V. sein Herbstprogramm fort. In der Zeit vom 12. Oktober bis zum 10. November sind in der Bahnhofstraße 48 Kunstwerke der Objektkünstlerin Uta Grün und des Fotografen Thomas Wunsch zu sehen.

Die Arbeiten von Uta Grün erscheinen wie Relikte einer fremden, rätselhaft düsteren archaischen Welt, wie Akteure und Requisiten eines absurden Theaters. Die rauen, vernarbten Oberflächen ihrer aus Pappmaché und Draht gearbeiteten Objekte, meist schwarz oder von einer schmutzig weißen Farbigkeit, geben ursprünglich banalen Gegenständen einen animalischen Charakter. So kann ein großer Staubsauger zu einem Wesen mutieren, das nicht frei von - möglicherweise dubiosen - Absichten ist. Die Künstlerin schafft ein Spannungsfeld zwischen Aggression und Angst, zwischen bedrohlich und bedroht sein.

Besonders in den kleineren Wandobjekten Uta Grüns zeigt sich ein hintergründiger, zuweilen rabenschwarzer Humor. Die Verarbeitung von Fundstücken und deren Umdeutung in Kombination mit irritierenden motivischen Erweiterungen spielt mit den Erwartungshaltungen der Betrachter. Eine eigene, oft hilfreiche Bedeutung haben die Werktitel. Namen wie „Zorniger Denker“, „Eigenverbiss“, „Zungenwalze“ oder „Leicht fischig“ führen das ironische Spiel mit Assoziationen, Anspielungen und Ambivalenzen sprachlich weiter.

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In eine besondere Kommunikation mit den Objekten Uta Grüns treten die Arbeiten von Thomas Wunsch. Seine Fotos zeigen unterschiedlichste Motive, die er mithilfe digitaler Bildbearbeitung bis zur Unkenntlichkeit abstrahiert und ihnen so einen besonderen ästhetischen Wert verleiht. In seinen Bildern, die voller kafkaesker Symbolik stecken, verlieren Räume ihre Konturen und scheinen zu verschwinden. Es sind die Zwischenräume, die der Künstler ausfüllen möchte. Der Betrachter kann ein Gefühl von Zeit und Raum, von Bewegung oder Sicherheit oder ein Fehlen dieser Eigenschaften bekommen. Die Fotos frieren flüchtige Momente ein, die zufällig und nicht inszeniert sind. Der Zufall ist eine wesentliche Eigenschaft der Bilder, die es dem Künstler ermöglicht, den Mythos des Alltäglichen zu erforschen.

Jedes Foto hat dabei seinen eigenen Charme. Manche zeigen sehr feine Grau- oder Farbnuancen, andere sehr starke Kontraste. Thomas Wunsch ist kein Romantiker, doch seine Fotografien haben etwas Magisches, Geheimnisvolles und verfügen über eine ausgeprägte Rhythmik, worauf auch das deutsche Plattenlabel ECM aufmerksam wurde. Einige seiner Bilder sind auf den Covern mehrerer in den letzten Jahren für Grammy Awards nominierten CDs zu finden.

Der Kunstverein lädt alle Interessierten herzlich zur Vernissage am 12. Oktober um 19 Uhr ein.

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„Rites of Passage – Riten des Übergangs“

Vom 12.10. bis 10.11.2024

Vernissage: Samstag, 12.10.2024, 19 Uhr

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Öffnungszeiten: Fr 16 bis 18 Uhr, Sa 10 bis 13 Uhr, So 14 bis 17 Uhr

Kunstverein Ingelheim e.V., Bahnhofstraße 48, 55218 Ingelheim,

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