FreitagFr., 26. April 2024
Ingelheim, 2 °C Bedeckt.
Copyright/Quelle Bilder:
Anzeige
Ort: Ingelheim
 • 1. Juni 2021

Impfaufklärungskampagne für Menschen mit Migrationshintergrund in Bingen gestartet

Impfaufklärungskampagne für Menschen mit Migrationshintergrund in Bingen gestartet:
„Sie schützen sich, Sie schützen andere“, betonte Dr. Dietmar Hoffmann, Leiter des Gesundheitsamtes Mainz-Bingen, beim Infoabend für Menschen mit Migrationshintergrund in Bingen. Rund 30 Personen kamen zum Auftakt ins Kulturzentrum, um sich über die Corona-Impfungen zu informieren. Darunter Integrationsbeauftragte in den Kommunen, ehrenamtliche Helferinnen und Helfer sowie Migrantinnen und Migranten. Das Ziel: Ängste nehmen, Fragen beantworten und die Bereitschaft zur Impfung erhöhen.

Denn bei vielen Menschen mit Migrationshintergrund gibt es Vorurteile gegenüber einer Corona-Schutzimpfung. „Es gibt viele Menschen, die Bedenken und Sorgen haben“, so der Leiter des Migrationsbüros der Malteser Behrouz Asadi. Zum Beispiel gibt es Befürchtungen bei den Migrantinnen und Migranten, dass sie nach der Impfung direkt abgeschoben werden oder zur Kontrolle Chips unter die Haut eingepflanzt bekommen. Zudem existieren Bedenken, dass Frauen durch die Impfung unfruchtbar werden oder Krebserkrankungen auftreten. „Wir wollen gegen diese vielen falschen Behauptungen und unsinnigen Gerüchte angehen, denn es gibt hierfür keinerlei Belege“, sagte Dr. Dietmar Hoffmann. Daneben thematisierte der Gesundheitsamtsleiter auch grundlegende Fragen beim Infoabend: Wie wirkt eine Impfung und wie läuft sie ab? Welche Nebenwirkungen können eintreten? Wie kann ein Impftermin vereinbart werden? Ebenso machte er auch weitere Vorteile deutlich, die eine Impfung mit sich bringt: „Sie erhalten damit mehr Rechte und mehr Freiheiten zum Beispiel bei Reisen oder Treffen mit Freunden.“

Derzeit sei ein Teil der aktuellen Corona-Neuinfektionen in der Stadt Mainz und im Landkreis Mainz-Bingen auf Migrantinnen und Migranten zurückzuführen. „Bei der Kontaktnachverfolgung wird die Nationalität zwar nicht dezidiert abgefragt, gefühlt sind aber Menschen mit zu vermutendem Migrationshintergrund in der zweiten und dritten Welle höher vertreten“, so Dr. Hoffmann. Gründe hierfür sind unter anderem, dass Migrantinnen und Migranten häufig notgedrungen in kontaktreichen Wohn- und Arbeitsverhältnissen leben. „Es ist eine gesellschaftliche Aufgabe, das Corona-Virus einzudämmen. Wir hoffen darauf, dass möglichst viele Menschen mitmachen und die Wichtigkeit des Impfens weitertragen“, so die Zweite Kreisbeigeordnete Ursula Hartmann-Graham, die gemeinsam mit dem Fachbereich Asyl und Integration der Kreisverwaltung Mainz-Bingen und Antoinette Malkewitz, Netzwerkbeauftragten für das Ehrenamt, die Termine organisiert.

Anzeige

Natürlich gelte auch weiterhin: Die Hygieneregeln beachten, Abstandhalten, Maskentragen. Doch die zentrale Botschaft an diesem Abend lautete: „Ich lasse mich impfen, lass Du dich auch impfen“, so Behrouz Asadi.

Infokasten:

An insgesamt vier Abenden finden über den Landkreis verteilt Informationsveranstaltungen statt, bei denen Dr. Dietmar Hoffmann und Behrouz Asadi aufklären.

Anzeige

Die kommenden Termine:

Mittwoch, 9. Juni, 18 Uhr, Nieder-Olm (Ludwig-Eckes-Halle) Donnerstag, 10. Juni, 18 Uhr, Oppenheim (Turnhalle der Integrierten Gesamtschule) Donnerstag, 17. Juni, 18 Uhr, Ingelheim (Turnhalle der Realschule Plus)

Aufgrund der Pandemie-Situation sind die Teilnehmerzahlen eng begrenzt. Deshalb sind vorherige Anmeldungen beim Fachbereich Asyl und Integration zwingend notwendig. Per E-Mail: Bouy.Fatima@mainz-bingen.de oder unter der Rufnummer 06132 787 3330.

Anzeige

BU: Behrouz Asadi und Dr. Dietmar Hoffmann informieren Migrantinnen und Migranten über die Corona-Impfungen. Foto: Kreisverwaltung Mainz-Bingen/Franziska Neumann.

Auch interessant

Landkreis vergibt 500. Einbürgerung

Murhaf Radi aus Nierstein ist ein prima Beispiel für gelungene Integration. Der 29-Jährige kam 2016 aus den Vereinigten Arabischen Emiraten nach Deutschland. Mittlerweile arbeitet er als Winzer, ...
Geflüchtete: Kreis sucht weitere Möglichkeiten für Notunterkünfte

Auch in diesem Jahr geht der Landkreis Mainz-Bingen weiter von einer hohen Zahl an zugewiesenen Geflüchteten durch das Land Rheinland-Pfalz aus. Der Kreis setzt bei der Unterbringung bereits jetzt...
Geflüchtete: Kreis sucht weitere Möglichkeiten für Notunterkünfte

Auch in diesem Jahr geht der Landkreis Mainz-Bingen weiter von einer hohen Zahl an zugewiesenen Geflüchteten durch das Land Rheinland-Pfalz aus. Der Kreis setzt bei der Unterbringung bereits jetzt...
END