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Lokal • 5. Oktober 2023

Mehr Frauen in die Politik: Positive Resonanz für Mentoring-Projekt

Erfahrene Politikerinnen treffen interessierte Neueinsteigerinnen: Bei der Abschlussveranstaltung des Mentoring-Projekts „Frau macht Politik in der Kommune“ kamen über 20 Frauen in Eppelsheim zusammen, um ihre Erfahrungen auszutauschen und sich zu vernetzen. Im Fokus stand zudem, für die Relevanz eines Listenplatzes in der Kommunalpolitik zu sensibilisieren.

„Wir brauchen mehr engagierte Frauen, die die Politik in den Kommunen direkt vor Ort mitgestalten und ihre Kompetenzen einbringen“, freut sich Dorothea Schäfer, Landrätin der Kreises Mainz-Bingen, über die rege Teilnahme. Heiko Sippel, Landrat des Landkreises Alzey-Worms, schloss sich den Worten von Landrätin Schäfer an und fügte hinzu: „Demokratie lebt von Engagement und Vielfalt. Es muss unser aller Ziel sein, dass Frauen in der Politik noch stärker vertreten sind.“

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Eine der Teilnehmerinnen ist Petra Wunderlich aus Alzey. Sie kommt aus der Kommunikationswirtschaft, bringt bereits Erfahrungen in den Bereichen Marketing und Strategie mit. Heute ist sie im Bereich Persönlichkeitsberatung tätig. Per Zufall sei sie über das Projekt gestolpert, das sie zum Mitmachen motiviert habe. Was sie dann auch mit großer Neugier und Offenheit tat: Über mehrere Monate nahm sie an verschiedenen Seminarangeboten in den Bereichen Finanzen, Zeit- und Selbstmanagement oder Rhetorik teil. Immer an ihrer Seite stand ihr dabei Mentorin und Politikerin Marie Eckel. „Ich habe hier viele interessante Frauen kennengelernt, viel dazu gelernt. Hier herrscht eine sehr schöne Dynamik, eine richtige Power“, sagt Petra Wunderlich. Den einen oder anderen Berührungspunkt mit der Politik hatte sie bereits selbst im schulischen Umfeld, das Mentoring-Projekt habe jedoch ihr Interesse verstärkt, sich ehrenamtlich zu engagieren. Sie könne sich gut vorstellen, in Ausschüssen aktiv zu werden – am liebsten in ihrer Heimatstadt. „Im kommenden Jahr steht nun die Kommunalwahl an, die Listen werden allmählich erstellt. Ich bin offen für Neues und suche bereits das Gespräch mit möglichen Parteien, die zu mir passen könnten“, sagt die Alzeyerin.

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Auch Sandra Betz aus Dolgesheim war von Anfang an dabei und zieht ein positives Fazit: „Ich nehme aus dem Projekt vor allem ein großes Netzwerk mit, hilfreichen Input, aber auch Stärke und Inspiration“. Das sei ihr gerade durch die Mentorinnen nähergebracht worden. Besonders interessant war es zudem für sie, als Gast beim Mainz-Binger Kreistag teilzunehmen, die Entscheidungsprozesse hautnah mitzuerleben und mit den Politikerinnen und Politikern direkt ins Gespräch zu kommen. „Wichtig ist für mich, dass jede Altersgruppe in der Politik vertreten ist und ihre individuellen Erfahrungen einbringt“. Die 59-Jährige ist von Beruf Hypnosetherapeutin, kommt also aus dem medizinischen Bereich. Erst vor fünf Jahren ist sie von der Stadt aufs Dorf gezogen, hat schnell Fuß gefasst und Kontakte geknüpft. Das Interesse an Politik sei schon immer vorhanden gewesen. So ist sie zum Beispiel bereits im Finanzausschuss der Gemeinde tätig. Ihr nächstes Ziel: Das Leben im Ort noch aktiver mitgestalten – zum Beispiel als Mitglied im Gemeinderat.

Und wie geht es nun weiter? „Wir wollen im kommenden Jahr weitere Veranstaltungen anbieten für Frauen in der Politik und jene, die dorthin wollen. Dazu gehören die Themen Haushaltspolitik, Rhetorik, aber auch der Umgang mit möglicher Hate Speech“, erklärt Manuela Hansel, Gleichstellungsbeauftragte der Kreisverwaltung Mainz-Bingen. Damit könnten insbesondere die Neueinsteigerinnen auch nach Aufnahme eines politischen Amtes weiter begleitet werden, genauso wie durch den geplanten Stammtisch mit Impulsvorträgen, der durch das Frauenbüro des Landkreises Alzey-Worms, Dr. Vera Lanzen, geplant ist.

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Zum Hintergrund: Die Landkreise Mainz-Bingen und Alzey-Worms hatten gemeinsam mit dem Landfrauenverband Rheinhessen das Mentoring-Projekt ins Leben gerufen, um Frauen zur Kandidatur bei einer Wahl zu motivieren und sie bei ihrem kommunalpolitischen Engagement zu begleiten. Denn noch immer sind Frauen in der Kommunalpolitik unterrepräsentiert. Über einen Zeitraum von insgesamt fast zwölf Monaten gab es ein umfangreiches Seminarangebot, erfahrene Politikerinnen (Mentorinnen) unterstützten interessierte Neueinsteigerinnen (Mentees) auf ihrem Weg in die Kommunalpolitik.

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