Aschermittwochsblues
Wenn am Aschermittwoch – nach 5 Tagen Frohsinn und Ausgelassenheit – der Alltag uns wieder fest im Griff hat, überkommt so manchen der Aschermittwochsblues. Der Lärm ist vorbei, der Müll noch nicht überall beseitigt und die Dekorationen werden langsam abgebaut. Es tritt eine seltsame Stille ein, die für den einen oder anderen noch alkoholschwangeren Kopf Heilung verspricht.
Der Aschermittwoch ist aber noch viel mehr, als nur der Abschied von Fastnacht. Jetzt beginnt die vierzigtägige Fastenzeit. Die Bezeichnung „Aschermittwoch“ kommt von dem Brauch, an diesem Tag – während des Gottesdienstes – den Gläubigen ein Kreuz aus Asche auf die Stirn zu zeichnen. Mit dem Empfang des Aschenkreuzes soll der Mensch an seine Vergänglichkeit erinnert werden. Durch Abstinenz – vor allem auf Fleisch - soll die Besinnung auf Gott erfolgen. In der katholischen Kirche ist Aschermittwoch ein strikter Fastentag, nur eine Hauptmalzeit ist erlaubt. Oftmals finden sich Fisch oder die berühmten Heringe auf dem Speiseplan. Daneben gibt es noch den sogenannten „politischen Aschermittwoch“. Angefangen hat alles in Bayern, doch heute laden fast alle Parteien die Bevölkerung dazu ein. Attacken gegen den politischen Gegner stehen dabei im Mittelpunkt. In Bayern trifft man sich vielfach im Bierzelt, wo oftmals auch polemische Angriffe auf die anderen Parteien die eigenen Reihen schließen sollen.
In Mainz gibt es sogar eine Fastnachtsbeerdigung. Es gibt den sogenannten „Leichenschmaus“, man verabschiedet sich in Trauerkleidung von der Kampagne. Prinz Karneval ist tot, aber er wird am 11. 11. wieder auferstehen.
Und dann gibt es noch die sogenannte „Geldbeutelwäsche“ am Aschermittwoch. Die Geldbeutel sind leer und werden gewaschen um dann – einer alten Tradition folgend – neues Geld in den Beutel zu spülen. Auch hier tragen die Teilnehmer schwarze Kleidung und heulen laut.
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