Besichtigungstag im Kreuzhof: Großes Interesse an Unterkunft für geflüchtete Menschen
Es war viel los beim Besichtigungstag im Nieder-Olmer Kreuzhof. Viele Bürgerinnen und Bürger der Stadt hatten die Einladung der Kreisverwaltung angenommen, sich direkt vor Ort ein Bild von der Unterkunft für geflüchtete Menschen zu machen. Nach einem kleinen Rundgang durch die Musterzimmer, die Küche und das Spielzimmer – befüllt mit Spielsachen, die von der Belegschaft der Kreisverwaltung gespendet wurden – nutzten sie zudem die Gelegenheit, sich mit den anwesenden Gruppierungen zu unterhalten, die den Landkreis unterstützen und ihren Teil dazu beitragen wollen, damit sich die Ankommenden gut integrieren können.
Vom Landkreis waren dies das Integrationsbüro, das Jobcenter, der Sozialpsychiatrische Dienst, der Integrationsbeauftragte Stefan Bastiné sowie die Kreisvolkshochschule mit ihren Sprachkursen. Dazu kamen noch die ökumenische Flüchtlingshilfe der beiden örtlichen Kirchen, das Projekt Leben teilen, der Gewerbetreff Nieder-Olm mit seiner Initiative „Gib den Ankommenden eine Chance“, die Handwerkskammer sowie die Stadt mit ihren Ratsfraktionen und die Verbandsgemeinde Nieder-Olm mit ihrem Integrationsbüro. Vor Ort waren auch die Malteser, die den schutzsuchenden Menschen im Kreuzhof werktags sozialpädagogische Betreuung bieten sowie an sieben Tagen die Woche rund um die Uhr Hilfestellung leisten und die Betreuung übernehmen.
„Wir sind sehr begeistert darüber, wie groß das Interesse, die Hilfsbereitschaft und die Offenheit der Bevölkerung ist. Nur so kann die Integration als gesamtgesellschaftliche Aufgabe gelingen: Indem wir uns mit den Menschen und ihren Schicksalen auseinandersetzen“, sagte Landrätin Dorothea Schäfer, die sich vor Ort ein Bild machte. Sie begrüßte dort auch den geschäftsführenden Direktor des Landkreistages, Andreas Göbel: „Das ist sehr beeindruckend, die Flüchtlingsunterkunft und dieser öffentliche Besichtigungstag sind vorbildhaft. Die Bevölkerung von Anfang an mitzunehmen ist sehr wichtig.“
Das sieht auch die zweite Beigeordnete des Landkreises Mainz-Bingen so: „Wir hatten viele gute Gespräche, bei denen wir viele Fragen beantworten und Unklarheiten ausräumen konnten. Transparenz und Offenheit sind uns ein großes Anliegen“, sagte Almut Schultheiß-Lehn. Diesem Anspruch sei man seit einem ersten Informationsabend im Oktober, zu der alle Fraktionen des Stadtrates und die direkten Anwohner geladen waren, mit mehreren Pressemitteilungen, Social-Media-Beiträgen und Pressegesprächen sowie einer eigens eingerichteten Integrationsseite auf der Homepage des Kreises auch gerecht geworden. Beim Besichtigungstag setzte sich Almut Schultheiß-Lehn auch mit kritischen Stimmen auseinander: „Vorhandene Ängste nehmen wir sehr ernst. Um diese auszuräumen ist es wichtig miteinander zu reden“, machte sie Gesprächsangebote: „Für einen sachlichen Austausch steht unsere Tür immer offen.“
Im Kreuzhof sind derzeit bereits elf Personen untergebracht. Es handelt sich dabei um Familien und Ehepaare aus der Türkei, der Ukraine, Kolumbien und Syrien. Insgesamt ist Platz für 120 geflüchtete Menschen. Die Platzkapazitäten werden aber erst nach und nach ausgeschöpft. Vor Ort ist eine Rund-um-die Uhr-Betreuung durch die Mitarbeitenden der Kreisverwaltung sowie die Malteser gewährleistet. Die Integrationskurse der Kreisvolkshochschule sind in den VHS-Räumlichkeiten vor Ort vorgesehen.
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