Kakao und Schokolade bewusst konsumieren: Aktionstage informieren über Umwelt und soziale Strukture
Schokolade ist eine der beliebtesten Süßigkeiten in ganz Deutschland. Deutsche essen rund neun Kilogramm Schokolade im Jahr. Doch wie wirkt sich unser Konsumverhalten langfristig auf die Umwelt und die Herkunftsländer aus? „Dieser Frage müssen wir uns stellen, um diesen Themen mehr Aufmerksamkeit zu schenken“, sagte Carsten Nickel, Ehrenamtskoordinator der Kreisverwaltung Mainz-Bingen. Er organisierte zwei Kakao-Aktionstage in beiden Ingelheimer Gebäuden der Kreisverwaltung – gemeinsam mit dem Klein-Winternheimer Verein Casa del Sol.
Ziel der Kakao-Aktionstage war es, über den Hintergrund von Kakao aufzuklären und über die Auswirkungen auf die Umwelt sowie die sozialen Strukturen in den Herkunftsländern zu informieren und zu sensibilisieren. Es bestand die Möglichkeit, Fairtrade-Produkte kennenzulernen und Fairtrade-Trinkschokolade sowie Kleingebäck aus verschiedenen Ländern Lateinamerikas und Afrikas zu probieren. Zudem konnte man sich bei Vertreterinnen und Vertretern des Vereins über das Fairtrade-Konzept informieren.
Der leitende staatliche Beamte Dr. Stefan Cludius dankte dem Team um Vereinsgründerin Cecilia Laca Sánchez: „Sie stehen seit 13 Jahren für Verständigung und interkulturelle Bereicherung. Insbesondere mit Ihren kulinarischen und musikalischen Veranstaltungen – wie zuletzt mit Ihrer lateinamerikanischen Nacht unter Schirmherrschaft von Ministerpräsidentin Malu Dreyer – rufen Sie uns in Erinnerung, wie viel Fremdes wir unbemerkt annehmen.“ Viele Menschen konsumieren in ihrem Alltag Dinge wie Kakao und Schokolade, die für sie fest zum deutschen Leben gehören und dabei genauso Migrationshintergrund haben wie etwa die Demokratie. „Unser Land ist positiv geprägt durch interkulturelle Einflüsse und Casa del Sol führt uns das mit Freude und ohne erhobenen Zeigefinger vor Augen“, lobte Cludius und stimmte der Einschätzung des Vereins zu, dass dies in Zeiten wie diesen ein wichtiges politisches Statement ist. Die zweite Beigeordnete Almut Schultheiß-Lehn ergänzte: „Mit dem Kauf von Kakaoprodukten mit Fairtrade-Siegel entscheidet sich jeder für höchste Qualität. Gleichzeitig leistet man einen wertvollen Beitrag zur Verbesserung der Lebens- und Arbeitsbedingungen von Kakaobauernfamilien in Entwicklungsländern und trägt zur Förderung des Umweltschutzes bei.“
Ein Hauptziel des 2011 gegründeten gemeinnützigen Vereins Casa del Sol ist es, zur Integration von Migrantinnen und Migranten beizutragen und diese an die entwicklungspolitische Bildungsarbeit heranzuführen. Außerdem steht der Verein für Austausch auf Augenhöhe: Mit verschiedenen Projekten und Veranstaltungen öffnet er Räume für Information, Diskussion, Dialog und Sensibilisierung über Themen, die eine nachhaltige Entwicklung fördern. Zudem will Casa del Sol Menschen befähigen, Verantwortung für eine nachhaltige und gerechte Welt zu übernehmen. Der Verein vernetzt und motiviert Kommunen und andere Akteure auf lokaler Ebene für eine gute Zusammenarbeit. Gemeinden und Verwaltungen, die Interesse an einem Kakao-Aktionstag haben, können sich direkt mit dem Verein Casa del Sol unter Telefon 06136/7645692 oder info@casadelsol.de in Verbindung setzen. Der Ehrenamtskoordinator des Kreises Carsten Nickel ist per E-Mail unter ehrenamt@mainz-bingen.de zu erreichen.
Auch interessant
Wer am Samstag, den 24. Februar 2024 an einem öffentlichen Gebäude vorbei geht, sieht Flaggen. An der Kreisverwaltung in Ingelheim in der Georg-Rückert-Straße wehen drei Fahnen – die Flagge v...