Neuer Brunnen in der Kommerzienrat Albert Boehringer Anlage eingeweiht
Angefangen hatte alles im 19. Jahrhundert. Die heutige Anlage gehörte der in Ingelheim ansässigen Bankiersfamilie von Erlanger. Dr. Wilhelm von Erlanger hatte das Grundstück als Geschenk für seine Ehefrau erworben. Die späteren Erben verkauften dieses an die Familie Boehringer, die am 16. Juli 1925 ihr Eigentum an die Gemeinde Nieder-Ingelheim übergab. In dem notariell beurkundeten Vertrag wurde festgehalten, dass das Grundstück nicht bebaut und nicht veräußert werden darf. Darunter fällt auch die Unversehrtheitsgarantie für das Kriegerdenkmal als Andenken an die Gefallenen der Weltkriege.
Im Namen von pro Ingelheim e.V. begrüßte der Vorsitzende Dieter Hoffmann die bei strahlendem Sonnenschein erschienenen Gäste, die die Einweihung des neuen Brunnens auf dem Gelände live miterleben wollten. Sein Dank galt auch der Firma Gemünden und der Rheinhessischen, die finanzielle Unterstützung geleistet hätten.
Der erste Brunnen aus dem Jahre 1975 wurde 2023 abgerissen. Der nunmehr entstandene neue Brunnen von Steinmetzmeister Ulrich Groß aus Ingelheim wurde mittels einer Schenkungsurkunde an die Stadt Ingelheim übergeben.
Dr. Christiane Döll würdigte als Beigeordnete für Umwelt und Grünflächen das neue Kunstwerk in der Parkanlage. Sie betonte, dass der neue Brunnen gut für das Mikroklima sei und die Bedeutung von Wasser in den Mittelpunkt stelle. Sie freute sich darüber, dass die Menschen den Park auch als Entschleunigung – besonders an heißen Tagen – nutzen könnten. Mit einer Schenkungsurkunde wurde der Brunnen von pro Ingelheim e.V. dann offiziell an die Stadt Ingelheim übergeben.
Für Steinmetzmeister Groß war es ein großer Tag. „Ich bin heute richtig glücklich, Gestaltung ist ein Teil von mir und es ist einfach toll, dass ich diesen Auftrag bekommen habe“. Seit 1997 lebt Groß mit einem eigenen Geschäft in Ingelheim. Die von Groß erworbenen Steine sind Natursteine und stammen aus dem Burgund in der Nähe von Autun, der französischen Partnerstadt von Ingelheim. Drei Blöcke waren nötig, um mit der Arbeit beginnen zu können. Für Groß war es wichtig, Wasser in Form einer Welle und eines Strudels abzubilden. Scheinbar wachsen die Elemente aus dem Boden, sie vermitteln zugleich Spannung und Dynamik. In das Objekt wurden Fontänen integriert, bei Nacht gibt es eine Beleuchtung. Die musikalische Untermalung übernahm das Duo Adafina, das mit Akkordeon, Flöten, Marimbaphon, Vibraphon und Percussion eine musikalische Darbietung der Spitzenklasse darbot.
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