Hotel oder Jugendherberge ?
Dass Ingelheim eine aufstrebende Stadt ist, das wissen viele. Auch die Zahl der Übernachtungen liegt zwischen 65.000 und 70.000 nach Angaben des Statistischen Landesamtes. Dazu gehören Gäste, die als Touristen in die Rotweinstadt kommen, aber auch Teilnehmer von Kongressen und Messen, die in der kING stattfinden. Das kulturelle Angebot der kING – zum Teil mit Weltklassekünstlern – veranlasst Besucherinnen und Besucher Übernachtungen in den vorhandenen Hotels zu buchen. Das Weiterbildungszentrum ist ein weiterer Besuchermagnet, da hier mehrtägige Seminare angeboten werden, die Teilnehmerinnen und Teilnehmer aus ganz Deutschland anlocken. Dies gilt für Erwachsene ebenso wie für Schülerseminare. Boehringer Ingelheim sorgt ebenfalls dafür, dass regelmäßig Gäste nach Ingelheim kommen, die für einige Tage oder auch länger eine Unterkunft benötigen.
In der letzten Sitzung des Kulturausschusses mahnte Matthias Becker, Geschäftsführer der ikUM, zum wiederholten Male an, dass es in der Stadt nicht genügend Übernachtungsmöglichkeiten gäbe. „Ich werde nicht müde daran zu erinnern, dass wir in Ingelheim ein weiteres Hotel brauchen“, so Matthias Becker. Auch die Alternative der Einrichtung einer Jugendherberge wurde in der Sitzung diskutiert.
Diese Idee ist nicht neu. Bereits vor einigen Jahren hatte die Stadt eine entsprechende Anfrage an das Jugendherbergswerk gestellt. Die damalige Antwort war allerdings ernüchternd. Zwischen Mainz und Bingen gäbe es keinen weiteren Bedarf, der die Errichtung einer Jugendherberge als sinnvoll erscheinen lasse. Da diese Anfrage schon im Jahre 2010 erfolgte, sah sich die Stadtverwaltung – nach der erneut aufkommenden Diskussion – veranlasst, eine weitere Anfrage zu stellen. In seiner Antwort erklärte der Vorstandsvorsitzende der Jugendherbergen Rheinland-Pfalz / Saarland, dass man zurzeit den Schwerpunkt auf die Modernisierung der bestehenden Jungendherbergen richte. „Perspektivisch“ wurde die Errichtung einer Einrichtung in Ingelheim aber nicht abgelehnt. Hinsichtlich eines Hotels sieht Bürgermeisterin Evelyn Breyer eine Möglichkeit – allerdings nur – wenn sich ein privater Investor finden lasse.
Quelle: Allgemeine Zeitung vom 8. Februar 2025
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