Verein Pro Ingelheim löst sich auf
Seit 1989 gab es den Verein. Anlass zur Gründung war der Wunsch einiger Ingelheimer Bürger, das äußere Erscheinungsbild der Stadt zu verbessern Und zu tun gab es wahrlich viel. In allen Stadtteilen gab es Defizite, sei es die unattraktive Hafenmole in Ingelheim-Nord, der Sanierungsstau in Ober-Ingelheim, die Kaiserpfalz in Nieder-Ingelheim vernachlässigt und von einem Zentrum konnte man auch nicht sprechen. Eine Stadtentwicklungsplanung wurde eingefordert und das Zusammenwachsen der Stadtteile als Zielvorgabe angegangen.
Unter dem Motto „Werte erhalten & Schönes bewahren“ kann man jetzt noch auf der Website des Vereins viel über die Erfolgsgeschichte nachlesen. Dem Thema „Wasser“ hatte sich der Verein schon sehr früh gewidmet. Die „Wasserträgerin“ in der Archäologischen Zone erinnert an den Wasserreichtum des Gebietes in der Nähe des Gesundbrunnens. Erst letztes Jahr wurde der Brunnen in der Albert-Boehringer-Anlage erneuert, zeitgleich wurde eine Broschüre über alle Brunnen in Ingelheim veröffentlicht. Der Wehrgang an der Burgkirche wurde – auch mit Unterstützung vieler Spender – wieder begehbar gemacht und ist seit dem ein Highlight bei jeder touristischen Führung. Auch das Tastmodell an der Wehrmauer in Ober-Ingelheim im Rosengärtchen geht auf die Initiative von „Pro Ingelheim“ zurück. Eigentlich hatte man sich schon an die vielen geglückten Projekte gewöhnt.
Doch jetzt steht der Verein vor dem Aus. Grund dafür ist der fehlende Nachwuchs. Die bisherigen Vorstandsmitglieder hatten lange nach Nachfolgern gesucht, doch jetzt steht fest, dass es keinen neuen Vorstand mehr geben wird. Altersbedingte Gründe hatte den bisherigen Vorstand veranlasst – und das nun schon seit 2 Jahren – Nachfolger zu suchen. Die Auflösung des Vereins ist eingeleitet, die rechtlichen Schritte bereits erfolgt. Sollte sich dennoch quasi in letzter Minute jemand finden, der die Arbeit übernehmen möchte, so könne man auch weitermachen. Doch daran glaubt von den bisherigen Ehrenamtlichen niemand mehr.
Auch die Stadtführungen gehen auf die Idee von „Pro Ingelheim“ zurück. Die Idee wurde von der Stadt aufgegriffen, die ihrerseits seit vielen Jahren Gästeführungen über die Tourist-Information anbietet.
Vielleicht finden sich durch die Presseberichterstattung in der Allgemeinen Zeitung und im Ingelheimer Marktplatz noch Menschen, die die Arbeit weiterführen möchten. Zu wünschen wäre es jedenfalls!
Quelle: Allgemeine Zeitung vom 6. Mai 2025
