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Lokal • 19. November 2025

Stabsrahmenübung des Landkreises Mainz-Bingen

Feuer im Tanklager bei Boehringer Ingelheim: Bei Wartungsarbeiten sind giftige Stoffe aus Tanks ausgetreten und in Brand geraten. Eine Schadstoffwolke breitet sich in Richtung Ingelheim-West aus.

Stop! Bitte Durchatmen. Das war nur das Szenario einer großangelegten Stabsrahmenübung des Brand- und Katastrophenschutzes des Landkreises Mainz-Bingen, gemeinsam mit Boehringer Ingelheim und der Stadt Ingelheim. Zwei Tage lang übten insgesamt rund 180 Personen an allen drei Standorten. Ziel war es vor allem, das Zusammenwirken der verschiedenen Stäbe zu proben. Blaulichter gab es daher nicht zu sehen, ein praktischer Teil war nicht vorgesehen.

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„Es ist wichtig, dass wir im Bereich Katastrophenschutz immer wieder üben. Die internen Abläufe im Verwaltungsstab und im Führungsstab (TEL) müssen stimmen, damit wir in einer tatsächlichen Krise auf Automatismen zurückgreifen können“, sagte Landrat Thomas Barth. Im Kat-Schutz-Zentrum des Landkreises machte sich Thomas Barth ein Bild von der Arbeit des Führungsstabes, der für den strategisch-taktischen Teil verantwortlich ist. Unter der Leitung des Brand- und Katastrophenschutzinspekteurs (BKI) Yannick Georges, der bei einem Einsatz in dieser Größenordnung die Einsatzleitung hätte, beübte der Führungsstab die strategische und taktische Planung zur Bewältigung einer solchen Einsatzlage. „Eine große Herausforderung für alle Beteiligten, welche ein hohes Maß an Disziplin und Verständnis bedarf“, sagte der BKI. „Elementar ist die Kommunikation der unterschiedlichen Stäbe miteinander, der immer wiederkehrende Abgleich von Informationen und eine abgestimmte Kommunikation an die Bevölkerung“.

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Der Verwaltungsstab wickelte im Dienstgebäude II der Kreisverwaltung den administrativ-organisatorischen Teil der Übung ab. Hier wurde etwa geplant, in welchen Hallen Menschen aus den wegen der Giftwolke geräumten Gebiete unterkommen können, ob die in unmittelbarer Nähe der Firma Boehringer liegende Kreisverwaltung überhaupt weiterarbeiten kann oder geräumt werden muss und auch, wie die Öffentlichkeit schnell über das Unglück und deren Auswirkungen informiert werden kann. Leiter des Verwaltungsstabes ist der Erste Kreisbeigeordnete Steffen Wolf, vertreten von Almut Schultheiß-Lehn, zweite Kreisbeigeordnete. „Ich habe gesehen, wie engagiert und verantwortungsbewusst alle Beteiligten ihre Rollen ausgefüllt haben. Die Zusammenarbeit innerhalb des Verwaltungsstabes hat sehr gut funktioniert, und das Rollenverständnis ist sichtbar weiter gewachsen“, zog Steffen Wolf am Ende ein positives Fazit.

Als echte Herausforderung formulierte der Übungsleiter Müller-Tischer von der externen Firma Lülf+, wie die vier Stäbe (Landkreis, Stadt, Böhringer, TEL) zusammenarbeiten und kooperieren. Es müssen Strukturen geschaffen werden, in denen Informationen in alle Richtungen gut laufen und jeder Einheit für ihre Zuständigkeiten verantwortlich zeichnet. „Hier bringt uns jede Übung ein großes Stück weiter. Wir werden die Übung im Nachgang auswerten und die notwendigen Schritte zur Verbesserung der Stabsstrukturen ergreifen. Wir müssen und werden dranbleiben“, sagte der Landrat abschließend.

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