Landkreis zeichnet ehrenamtliches Engagement im Bevölkerungsschutz aus
Vier neue Einsatzfahrzeuge, über 50 Ehrenamtliche, bewegende Worte der Anerkennung und ein starkes Zeichen für den Katastrophenschutz im gesamten Landkreis: Im Innenhof des Kreistagsgebäudes wurden zahlreiche Ehrenamtliche für ihr langjähriges Engagement im Brand- und Katastrophenschutz ausgezeichnet. Bei sonnigem Wetter bildete die feierliche Übergabe von zwei Löschgruppenfahrzeugen (LF20 KatS) und zwei Notfallkrankentransportwagens (NKTW), die die Einsatzbereitschaft des Katastrophenschutzes im gesamten Landkreises stärken werden, den Auftakt eines Ehrenamtstags, der die unverzichtbare Arbeit vieler Helferinnen und Helfer würdigte.
Gleich zu Beginn übergab der Erste Kreisbeigeordnete Steffen Wolf – in Vertretung von Landrätin Dorothea Schäfer – die Fahrzeuge an die jeweiligen Einheiten. Mit einem Investitionsvolumen von insgesamt rund 856.000 Euro werden die neuen LF20 KatS künftig in Weiler bei Bingen und Ludwigshöhe sowie die neuen NKTW in Nieder-Olm und Sprendlingen stationiert. „Diese Fahrzeuge stehen sinnbildlich für unsere Verantwortung, moderne Ausstattung bereitzustellen – sie allein nützen jedoch nichts ohne die Menschen, die bereit sind, sich freiwillig und mit großem Einsatz einzubringen“, so Wolf.

Im Anschluss zeichnete der Landkreis mehr als 30 Ehrenamtliche aus unterschiedlichen Fachrichtungen mit der Katastrophenschutz-Medaille in Bronze, Silber und Gold aus. Die Geehrten engagieren sich seit Jahren in spezialisierten Einheiten wie der Kreisausbildung, der Technischen Einsatzleitung, der Schnelleinsatzgruppe, dem Kreisverbindungskommando, im Gefahrstoffzug oder der Notfallseelsorge. Zusätzlich wurden neue Ausbilderinnen und Ausbilder für wichtige Lehrgänge verpflichtet – unter anderem in der Schaumtrainer-Ausbildung und der Truppmann-Ausbildung.

Eine besondere Ehrung erhielt Frank Polzer vom Gefahrstoffzug: Für sein langjähriges Engagement wurde er mit der Katastrophenschutz-Medaille in Gold ausgezeichnet, die man nach 30 Jahren aktivem Dienst erhält.
Steffen Wolf betonte: „Es ist mir eine persönliche Ehre, heute Menschen auszuzeichnen, die ihre Freizeit für die Sicherheit aller opfern. Unser Landkreis kann stolz sein auf solch ein Netzwerk aus Kompetenz, Verlässlichkeit und Hilfsbereitschaft.“

Ein wichtiger Bestandteil des Katastrophenschutzes sind auch die Brand- und Katastrophenschutzinspekteure (BKI) des Landkreises. Sie sind fachlich verantwortlich für die operative Koordination, beraten in komplexen Lagen und halten den engen Austausch mit den Einheiten vor Ort. Sie sind die strategische Schnittstelle zwischen Verwaltung, Einsatzorganisationen und Ehrenamt.
Yannick Georges, BKI im Landkreis, bringt es auf den Punkt: „Dieser Tag ist gelebte Anerkennung – und ein starkes Signal an all jene, die oft im Verborgenen arbeiten. Es war uns ein Anliegen, diesem Einsatz den richtigen Rahmen zu geben.“
Neben den Ehrungen wurde auch ein Kooperationsvertrag mit der DLRG unterzeichnet. Diese wird künftig als fester Bestandteil des Katastrophenschutzes im Landkreis, im Unterabschnitt Wasserrettung, agiere.
Ein besonderer Moment des Ehrenamtstags war die feierliche Verabschiedung von Manfred Schumacher, der über Jahrzehnte hinweg eine tragende Rolle im Katastrophenschutz des Landkreises gespielt hat. Der studierte Maschinenbauingenieur war seit Ende der 1960er-Jahre ehrenamtlich beim Deutschen Roten Kreuz aktiv und seit 1995 aktives Mitglied der Technischen Einsatzleitung (TEL), bevor er 2004 zum Fachberater Funk berufen wurde – eine Funktion, die er mit höchster fachlicher Kompetenz und unermüdlichem Einsatz bis ins Jahr 2025 ausübte. Über drei Jahrzehnte lang war er einer der verlässlichsten Ansprechpartner für technische Fragen, Lageeinschätzungen und Kommunikation in Krisensituationen.
„Mit Manfred Schumacher verabschieden wir heute nicht nur einen Experten, sondern ein Vorbild. Sein Erfahrungsschatz und seine Hilfsbereitschaft werden uns fehlen – und zugleich bleibt sein Wirken im kollektiven Gedächtnis des Katastrophenschutzes“, sagte Steffen Wolf- Schumacher wurde gemeinsam mit seiner Ehefrau verabschiedet – als Zeichen dafür, dass Ehrenamt nie eine Einzelleistung ist, sondern auch familiären Rückhalt braucht.
Mit dem Ehrenamtstag setzt der Landkreis Mainz-Bingen ein sichtbares Zeichen der Anerkennung für die Menschen, die in Kreiseinheiten ehrenamtlich Leben retten, organisieren, helfen, ausbilden und führen. Die Veranstaltung richtet sich an Einsatzkräfte aller Einheiten, ihre Familien und Unterstützer – denn Katastrophenschutz ist immer Teamarbeit. Nicht zuletzt gilt der Dank auch den Arbeitgeberinnen und Arbeitgebern, die ihre Mitarbeitenden für Einsätze freistellen und so das Engagement ermöglichen.







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