Metzgerei Martin im Interview
Regional - auch bei Fleisch und Wurst die bessere Wahl!
Interview mit Simone Martin von der Fleischerei Martin GmbH:
Ingelheimer Marktplatz (IM): Frau Martin, Steaks aus Argentinien sucht man in Ihrer Metzgerei vergeblich, oder?
S. Martin: Das stimmt! Als kleine Fachmetzgerei beziehen wir unsere Erzeugnisse zu 100 Prozent aus der Region. Dabei geht es uns um kurze Transportwege. Tierwohl ist momentan ja in aller Munde, und in diesem Zusammenhang finden wir es wichtig, dass die Tiere nur kurz transportiert werden. Unser Rindfleisch kommt beispielsweise von kleinbäuerlichen Betrieben aus dem Donnersbergkreis, dem Hunsrück, aus dem Nordpfälzer Bergland oder aus Meisenheim am Glan. Diese Betriebe bauen auch das Futter für ihre Tiere selbst an.
IM: Welche Vorteile sehen Sie darin?
S. Martin: Ich denke, es ist eine Win-win-Situation: Die Kleinbauern profitieren von unserer Zusammenarbeit und unsere Kunden bekommen genau die frische Qualität, die sie seit 30 Jahren von uns gewohnt sind. Rindfleisch bekommen wir einmal in der Woche. Da kann es dann schon mal vorkommen, dass Roastbeef oder Rinderlende ausgehen. Dann bieten wir unseren Kunden etwas anderes an. Tiefgefrorenes Fleisch gibt es bei uns jedenfalls nicht.
IM: Setzen Sie auch auf Bio-Fleisch?
S. Martin: Bei uns geht es grundsätzlich um Qualität. Die Diskussionen, die heute um das Thema Fleisch geführt werden, gab es ja vor 20 oder 30 Jahren noch gar nicht. Damals war klar, dass nur ein Meister eine Metzgerei führen durfte. Deshalb muss man zwischen Handwerk und Industrie unterscheiden. Viele der Kleinstbetriebe, von denen wir unser Fleisch beziehen, haben kein Öko-Siegel, weil die Kosten dafür oft zu hoch sind. Trotzdem arbeiten sie wie Bio-Betriebe. Das gilt zum Beispiel auch für den Geflügel-Hof im Odenwald, von dem wir unsere freilaufenden Gänse und Puten bekommen.
Ingelheimer Marktplatz bedankt sich bei Simone Martin für das freundliche Gespräch.
Bildquelle: Martin
