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Ort: Ingelheim
Lokal • 30. Oktober 2020

Es geht voran beim Stadtverkehr in Ingelheim

Es geht voran beim Stadtverkehr in Ingelheim:
Neuer Betreiber, neue Busse und klimafreundliche Mobilität im Fokus

Seit dem Fahrplanwechsel am 15. Dezember 2019 gibt es einen neuen Betreiber des Stadtverkehrs in Ingelheim am Rhein. Die INGmobil GmbH, eine Tochter der Transdev-Gruppe, Deutschlands größter privater Mobilitätsanbieter, fährt nun tagsüber auf vier neu strukturierten Linien (611 bis 614) im Stadtgebiet von Ingelheim mit den Stadtteilen Sporkenheim, Ingelheim-West, Ober-Ingelheim, Nieder-Ingelheim, Frei-Weinheim, Heidesheim und Heidenfahrt. „Besonders hervorzuheben sind die zwei Nachtlinien (618, 619), die ab 21 Uhr alle wichtigen Punkte im Stadtgebiet verbinden und zusätzlich die Stadtteile Großwinternheim, Wackernheim und Uhlerborn anfahren. Am Wochenende sogar bis 2 Uhr morgens“, betont die Beigeordnete und zuständige Dezernentin Dr. Christiane Döll. Als verantwortlicher Aufgabenträger hatte die Stadtverwaltung Ingelheim den Busverkehr zuvor europaweit ausgeschrieben, und die INGmobil GmbH hatte für ihr attraktives Angebot den Zuschlag erhalten.

15-Minuten-Takt Die Busse verkehren in der Regel mindestens stündlich, in den Hauptverkehrszeiten verdichten sich die Linien stellenweise zum 15-Minuten-Takt. Zentraler Umsteigeknoten ist der Bahnhof in Ingelheim, wo auch auf die Züge der MittelrheinBahn der Transdev-Tochter Trans Regio umgestiegen werden kann. „Durch die Bündelung mehrerer Linien auf bestimmten Abschnitten entsteht an vielen Haltestellen eine dichtere Bedienung, so dass in der Regel mindestens alle 30 Minuten ein Bus fährt“, weiß Michael Jäckel, Betriebsleiter der INGmobil GmbH. Das Team der INGmobil besteht derzeit aus 25 Mitarbeitenden und erbringt mit 590.000 jährlichen Fahrplankilometern in den kommenden sechs Jahren eine deutlich höhere Leistung als der vorherige Betreiber des Netzes.

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Das neue Angebot kommt auch bei den Fahrgästen gut an. Hätten diese den Neuerungen zunächst etwas kritisch gegenübergestanden, sei die Zufriedenheit inzwischen merklich gestiegen und steige auch weiterhin an, freut sich Jäckel. Sein Unternehmen hat auch einiges rund um den öffentlichen Verkehr in Ingelheim in Bewegung gebracht. Unter anderem wurde bereits ein Großteil der Haltestellenschilder erneuert. „An 16 wichtigen Haltestellen im Stadtgebiet haben wir elektronische Anzeigen mit dynamischen Fahrgastinformationen eingerichtet. Sie zeigen die nächsten Abfahrten an. Auf Knopfdruck erhalten Fahrgäste sogar eine akustische Ansage“, erläutert Jäckel. Auf diese Weise sind die Fahrgäste immer auf dem aktuellen Stand, was besonders bei Verspätungen sehr wichtig ist. Außerdem werden von der Stadt nahezu alle Haltestellen barrierefrei ausgebaut. Wo es vom Platz her möglich ist, entstehen moderne überdachte Wartebereiche zum großen Teil mit klimafreundlicher Dachbegrünung.

E-Busse könnten Klimabilanz noch verbessern Die Flotte aus zunächst 13 gebrauchten Dieselbussen konnte zwischenzeitlich deutlich erneuert werden. Seit April 2020 haben bereits sechs nagelneue Fahrzeuge mit modernstem Fahrgastkomfort die älteren Busse abgelöst. Diese bieten neben Klimatisierung und kostenfreiem WLAN-Empfang auch Monitore zur Fahrgastinformation. Diese erfolgt schon jetzt teilweise in Echtzeit. Dem Fahrgast werden während der Fahrt der aktuelle Standort, mögliche Anschlussfahren sowie die kommenden Haltestellen angezeigt. „Wir planen diesen Service sowie den WLAN-Empfang mit Einführung der Elektromobilität auf alle Fahrzeuge auszuweiten“, verspricht Jäckel. Zudem spiele in den Bussen natürlich der Hygieneschutz eine wichtige Rolle, weshalb etwa Trennscheiben zwischen Fahrpersonal und Fahrgästen installiert wurden.

Der Ingelheimer Stadtrat wird am 26. Oktober 2020 entscheiden, ob der öffentliche Personennahverkehr noch klimafreundlicher wird. Wenn der Stadtrat den Plänen der Verwaltung zustimmt, wird die INGmobil mit Unterstützung der Stadt acht neue Busse mit Elektroantrieb beschaffen, die im 1. Quartal 2022 an den Start gehen und damit die älteren Dieselfahrzeuge ablösen könnten. Die leisen, emissionsfreien E-Busse zeichnen sich durch einen hohen Fahrkomfort aus und würden die Klimabilanz der Stadt verbessern. Europaweit wird Transdev bis Ende 2020 bereits über 1.000 E-Busse in unterschiedlichen Busnetzen betreiben. Allein im schwedischen Göteborg kommen in diesem Jahr 157 Fahrzeuge hinzu. Auch in Deutschland fahren inzwischen elektrisch angetriebene Transdev-Busse im Stadtverkehr von Schwäbisch Hall und Waiblingen.

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Kostenloser Busverkehr Damit die Bürger*innen noch öfter den öffentlichen Verkehr nutzen, ist zudem eine weitere Verbesserung geplant: Im nächsten Jahr soll an Wochenenden, an Feiertagen und nachts eine kostenlose Mitfahrt in den Ingelheimer Stadtbussen möglich sein. Das hat der Stadtrat jüngst einstimmig beschlossen. Das Angebot soll freitags ab 18 Uhr, samstags, sonntags und feiertags ganztags sowie in den Nachtbussen gelten. „Es handelt sich hier um einen wichtigen Schritt, die Nutzung unserer Stadtbusse noch attraktiver zu machen“, freut sich die zuständige Dezernentin Dr. Döll. Sobald die Zustimmungen des Rhein-Nahe Nahverkehrsverbundes und des Landesbetriebs Mobilität vorliegen, werde der Beschluss zusammen mit INGmobil umgesetzt. Auch Betriebsleiter Jäckel freut sich über den Beschluss:

„Wir begrüßen diese Aktion und hoffen, dass die Auslastung unserer Fahrzeuge gerade am Wochenende merklich zunimmt und wir so auch neue Kunden von unserem guten Angebot überzeugen können.“

Bildquelle: Michael Jäckel

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