Tatwerkzeug Telefon
Kriminalpräventiver Arbeitskreis warnt vor Betrügereien am Telefon
Das Telefon klingelt: Am anderen Ende hört man jemanden weinen, dann die Stimme eines angeblichen Polizeibeamten, der einen Unfall schildert, den die Nichte im Ausland verursacht habe. Jemand sei dabei gestorben und nun drohe die sofortige Gefängnishaft. Es sei denn, es werde unverzüglich eine Kaution überwiesen. So oder ähnlich laufen sogenannte Schock-Anrufe ab, bei denen skrupellose Straftäter ihre Opfer auf besonders perfide Weise schädigen wollen. Nur eine von mittlerweile vielen Varianten der als Enkeltrick bekannt gewordenen Betrugsmaschen am Telefon.
Die Täter rufen gezielt ältere Mitbürgerinnen und Mitbürger an und geben sich als nahe Verwandte, als Bankmitarbeiter oder als Amtspersonen, wie Anwälte oder Notare, aus. Einmal ist es die vorgetäuschte finanzielle Notlage, ein anderes Mal wird eine Erbschaft oder der angebliche Preisausschreiben-Gewinn in Aussicht gestellt. Jede dieser Lügen hat das einzige Ziel, das Gegenüber am Ende der Leitung zu verunsichern, unter Druck zu setzen und dazu zu bringen, Geld zu überweisen oder an eine „Vertrauensperson, die gleich vorbeikommt“ zu übergeben.
Generell gilt: Sofort auflegen, wenn einem der Anruf „spanisch“ vorkommt, auf keinen Fall in ein Gespräch verwickeln lassen, so der Sprecher des Kriminalpräventiven Arbeitskreises der Stadt Ingelheim, Helmut K. Rüster. Mitglieder und Sicherheitsberaterinnen und -berater dieses ehrenamtlich tätigen Gremiums unterstützten erst kürzlich die Polizei Mainz bei der Ansprache älterer Mitbürgerinnen und Mitbürger im Rahmen der Aktionswoche „Call-Center-Betrug“ in Geldinstituten vor Ort.
Durch Beachtung einfacher Vorsichtsregeln könne sich jeder vor der Gefahr eines Telefonbetrugs wirksam schützen und den Ganoven einen dicken Strich durch ihre verwerfliche Rechnung machen. Hilfreich sei auch, einen veraltet klingenden Vornamen im Telefonbucheintrag mit dem Anfangsbuchstaben abzukürzen. Der Kriminalpräventive Arbeitskreis appelliert an die Bevölkerung, innerhalb der Familie, im Freundes- und Bekanntenkreis sowie mit Nachbarn über das Thema Betrug am Telefon zu sprechen. So könne Generationen übergreifend eine stete Aufmerksamkeit gegenüber diesem vermehrt um sich greifenden kriminellen Handeln erzeugt werden. Nahezu jede zweite Person, die auf das Thema angesprochen worden sei, so Rüster weiter, berichtete über selbst erlebte Betrugsversuche am Telefon. Das sei einerseits erschreckend, aber zugleich auch ein Hinweis darauf, dass sich Vorbeugungsarbeit auszahle. Das treffe auch für andere Deliktsbereiche zu.
Weitere Informationen zum Thema gibt es bei Helmut Rüster, telefonisch unter der Festnetznummer 06132 43 44 38 oder unter der Mobilnummer 01577 13 61 104, sowie per E-Mail unter helruester@web.de.
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