Präventionsprojekt -Trau dich
Interaktives Theaterstück in Ingelheim
Im Rahmen der bundesweiten Initiative zur Prävention des sexuellen Missbrauchs hat die Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA) ein Theaterstück entwickelt, das am 17. November für Schülerinnen und Schüler der Orientierungsstufe der IGS Ingelheim in der kING aufgeführt wurde.
Die Initiative, die im Jahr 2012 startete, ist bereits in mehreren Bundesländern aktiv und richtet sich an Kinder – vorwiegend der 5. und 6. Klassen. Ziel der Initiative ist es, Kinder bezüglich ihrer Rechte zu sensibilisieren und ein Angebot zu unterbreiten, wo Hilfe bei sexuellem Missbrauch möglich ist.
Wie Christoph Stöber, Landeskoordinator für „Trau dich“ berichtet, sitzen in jeder Schulklasse 2 – 3 betroffene Kinder und Jugendliche. Das Theaterstück soll alle erreichen – jene, die direkt betroffen sind und auch solche, die noch nie von sexueller Gewalt gehört haben.
Im Vorfeld der Aufführung fanden Lehrkräfte-Workshops und Elterninformationsabende statt. „Etwa ein Drittel der Eltern konnten durch die Vorab-Informationen erreicht werden“, erläutert Anke Eisermann, die als Leiterin der AG „Prävention“ an der IGS Kurt-Schumacher tätig ist. Insgesamt sei das Projekt gut aufgenommen worden und bei den Eltern auf offene Ohren gestoßen.
Zwischenzeitlich gibt es fünf Ensembles, die sich bundesweit dem Thema annehmen. In Rheinland-Pfalz werden die Kosten komplett durch das Land übernommen, dazu zählen auch die Miete für den Veranstaltungsort, das Personal und die Eintrittspreise für Schülerinnen und Schüler.
„Trau dich“ ist auch Teil des Präventionsprojektes des Landkreises Mainz-Bingen, der einen Kooperationskreis gegründet hat. Diesem gehören die Schulsozialarbeit, der Frauennotruf, das Kinderschutzzentrum und die Caritas an. „Ziel ist es, ein Netzwerk zu schaffen, in dem Betroffene schnell Hilfe und Beratung finden,“ erläutert Kerstin Steuerwald von der Kreisverwaltung Mainz-Bingen. Alle Partner waren am 17. November im Foyer der kING mit einem Info-Stand und Ansprechpartnern vertreten.
Idealerweise möchte man mit dem Theaterstück alle Schulen in Rheinland-Pfalz erreichen. Nach der Aufführung des Stückes seien die Nachfragen nach Beratung deutlich gestiegen, erläutert Katharina Fertsch-Röver, Leiterin des Theaterensembles.
Das Theaterstück, das am 17. November um 9.00 Uhr und um 11.30 Uhr aufgeführt wurde, erreichte an diesem Tag etwa 700 Kinder. Die vier pädagogisch vorgebildeten Schauspieler vom Schultheater-Studio Frankfurt, bezogen die Zuschauer in die Handlung mit ein, die kindgerecht und nachhaltig präsentiert wurde.
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