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Ort: 20 Millionen Zwei-Euro Gedenkmünzen zum 1275. Geburtstag Karls des Großen
Kultur • 21. März 2023

20 Millionen Zwei-Euro Gedenkmünzen zum 1275. Geburtstag Karls des Großen

Offenbar ist man sich auf Seiten der Bundesbank sicher, dass Karl der Große tatsächlich von 1.275 Jahren geboren wurde. Eine Zwei-Euro- Gedenkmünze soll europaweit auf den Markt gebracht werden. In der wissenschaftlichen Literatur ist das Geburtsdatum bis zum heutigen Tag umstritten – entweder war es das Jahr 747 oder das Jahr 748. Der Geburtstag dagegen steht fest – es war der 2. April. Wo er allerdings geboren wurde, ist ebenfalls ungewiss.

Für die Stadt Ingelheim ist diese neue Gedenkmünze ein Highlight – steht doch hier die Pfalz Karls des Großen, die als Prachtbau im italienischen Stil ihres gleichen sucht. Als Karl der Große im Jahre 774 von einer Schlacht gegen die Langobarden siegreich zurückkehrte, machte er auch Halt in Ingelheim. Offenbar sagte ihm der Ort zu, so dass er beschloss, hier eine Kaiserpfalz zu bauen. Baumeister aus Rom und Ravenna kamen nach Ingelheim und errichteten eine Pfalz, wie es sie sonst im Frankenland nicht gab. Etwa 100 Säulen schmückten den Bau, die Könighalle (Aula Regia) war für die damalige Zeit ein gigantischer Prachtbau mit Fußböden aus Marmor und Fenstern aus Glas.

Im August des Jahres 1996 ereignete sich in Ingelheim bei Ausgrabungsarbeiten eine archäologische Sensation: Man fand in den späten Nachmittagsstunden eine Münze, die es bis dato noch nicht gegeben hatte. Ein Solidus mit 91% Goldanteil, dem Konterfei Karls des Großen und einer Umschrift, die sich eindeutig auf Karl den Großen bezieht. Bis zum heutigen Tag gibt es keine zweite Münze dieser Art. Der geschichtliche Interessierte kann sie im Museum bei der Kaiserpfalz in Ingelheim bewundern. Die Nutzung der Münze ist bis heute ungeklärt – als Zahlungsmittels dürfte sie kaum gedient haben, da Silbermünzen dafür genutzt wurden.

Wenn jetzt zum runden Geburtstag des Kaisers eine Gedenkmünze erscheint, erinnert diese nicht nur an einen Politiker, der als „Vater Europas“ bezeichnet wird, sondern auch an einen Frankenherrscher, der in Ingelheim mehrfach residierte. Auch sein Sohn, Ludwig der Fromme, weilte gerne in der Kaiserpfalz, die bis zu Karl IV. Residenz und Aufenthaltsort war.

Die neue Gedenkmünze ist eine Möglichkeit, Geschichte in das Bewusstsein der Menschen zu rücken. Für Ingelheim ist es eine Chance, den großen Kaiser des Mittelalters seinen Besuchern noch näher zu bringen. Museum und archäologische Grabungsstätten leisten dazu einen herausragenden Beitrag.

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