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Ort: Kriminalitätsstatistik 2022
Region • 25. April 2023

Kriminalitätsentwicklung in Ingelheim

Die Wahrscheinlichkeit in Ingelheim Opfer einer Straftat zu werden, ist erfreulicherweise gering

Die Kriminalitätsentwicklung Ingelheim umfasst neben der Stadt Ingelheim auch die Verbandsgemeinde Gau-Algesheim und damit 52.223 Einwohner. In die Statistik aufgenommen werden Straftaten, die polizeilich erfasst worden sind.

Im Einzelnen unterscheidet man sogenannte Straftatenobergruppen, die ein spezielles Delikt kennzeichnen.

-Auf einem niedrigen einstelligen Niveau bewegen sich Straftaten gegen sexuelle Selbstbestimmung, sexuelle Nötigung, Vergewaltigung und die Verbreitung pornografischer Schriften.

-Im Rahmen der Gewaltkriminalität gab es 2022 91 Fälle, darunter keine Tötungsdelikte.

-Zu den sogenannten Rohheitsdelikten zählt zum Beispiel Körperverletzung. Hierunter fielen 2022 453 Fälle.

-Die Straßenkriminalität ist im Vergleich zu Corona-Zeiten leicht angestiegen und zwar von 396 Fällen in 2021 auf 442 Fälle in 2022.

-Im Bereich der Körperverletzung gab es 2022 306 Fälle, darunter 36 Fälle gefährlicher Körperverletzung. Oft spielen sich diese Delikte spät abends in Gaststätten oder Familien ab.

-12 Fälle von Raub verzeichnet die Kriminalstatistik im Jahre 2022. Man führt dies auch darauf zurück, dass im Vergleich zu Corona mehr Menschen wieder auf den Straßen waren.

-Beim Fahrraddiebstahl ist mit 69 Fällen kein Anstieg zum Vorjahr zu verzeichnen.

-Während in 2021 nur 11 Wohnungseinbrüche zu verzeichnen waren, stieg die Zahl nach Corona auf 36 an. Offenbar scheuten die Einbrecher während Corona die Straftat, da viele Menschen zu Hause im Homeoffice waren.

-Interessant ist die Zahl der Betrugsdelikte. Während es 2021 noch 417 Fälle gab, nahm die Zahl in 2022 deutlich auf 333 ab.

-Dagegen gibt es eine eklatante Steigerung bei Tankbetrug. Die hohen Benzinpreise verleiten manche Menschen dazu, ohne zu bezahlen die Tankstelle zu verlassen. Im Jahr 2021 gab es 9 derartig gelagerte Fälle, während im Folgejahr bereits 46 Delikte zu verzeichnen waren. Hier schlagen sich die wirtschaftlichen Entwicklungen in den Fallzahlen nieder. In manchen europäischen Ländern ist es an der Tagesordnung, dass man erst bezahlt und dann seinen Tank füllt. Ein Modell für Deutschland?

-Bei Sachbeschädigungen gibt es einen leichten Anstieg, wobei Beschädigungen an Kraftfahrzeugen eine dominante Rolle einnehmen.

-In Ingelheim gibt es auf Grundlage der Kriminalstatistik definitiv keine Rauschgiftszene. 2021 gab es 179 Delikte, im Folgejahr waren es 153. Offenbar spielt in diesem Segment Corona keine Rolle. Der Schwerpunkt der Vergehen lag im Missbrauch von Cannabis. In den benachbarten Städten Mainz und Bad Kreuznach kann man dagegen sehr wohl von einer Szene sprechen.

Die Zahl der ermittelten Tatverdächtigen ist von 1.090 in 2021 auf 1.155 in 2023 gestiegen. Die Polizei führt dies auf die verbesserten technischen Möglichkeiten zurück, aber auch auf die gute Ermittlungsarbeit. Spannend auch die Frage, wer die Tatverdächtigen sind und wo sie herkommen. Deutsche stellen mit 756 Personen die größte Gruppe der Tatverdächtigen, gefolgt von 399 Nicht-Deutschen und 154 Zuwanderern. Polizeioberkommissar und stellvertretender Dienststellleiter Alexander Schmitz erläutert, dass die Polizei ein Lagebild für Straßenkriminalität erarbeitet habe. Man unterscheide zwischen sogenannten „Brennpunkten“, wo sich mindestens einmal pro Woche Vergehen abspielten. In Ingelheim gäbe es solche „Brennpunkte“ nicht. Allerdings seien „Häufungspunkte“ festgestellt worden wie zum Beispiel am Bahnhof oder in der Neuen Mitte. Hauptkommissar Steffen Loth ergänzt, dass wir in Ingelheim „auf gutem Boden seien“. „Wir zeigen uns, wir sind präsent, der Bürger soll wissen, dass wir da sind“.

Im Bereich der Ausländerkriminalität stünde die öffentliche Wahrnehmung oft im Gegensatz zur Kriminalstatistik. So habe man bisher in den Holzhäusern, in denen Flüchtlinge untergebracht seien, bisher noch keinen einzigen Einsatz gehabt.

Polizeihauptkommissar und Verkehrssicherheitsberater Michael Daubach, nimmt Bezug auf die Verkehrsunfallbilanz. Die Zahlen von 2022 liegen erfreulicherweise noch unter denen von 2019. Bei den Unfallursachen stechen Rückwärtsfahren und Abstandsverstösse hervor. Die größte Risikogruppe bei Verkehrsunfällen seien zwischenzeitlich Seniorinnen und Senioren über 65 Jahre. Bei rund der Hälfte der Unfälle, seien Radfahrer Verursacher. Kritisch sieht Michael Daubach die Entwicklung der Lastenfahrräder, da diese besondere Kenntnisse erforderten.

Insgesamt geben die Zahlen in Ingelheim keinen Grund zur Beunruhigung.

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