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Lokal • 20. Juni 2023

Erinnerungen wachhalten - Mahnung dokumentieren

Was Juden in Deutschland zur Zeit der NS-Diktatur widerfahren ist, ist nicht wieder gut zu machen. Viele Deutsche waren an der Hetze gegen jüdische Mitbürgerinnen und Mitbürger beteiligt, viele verschlossen die Augen, nur wenige wagten den Widerstand.

Im Geschichtsunterricht heute lernen Schülerinnen und Schüler die Fakten über die Vernichtung der Juden – einige Klassen fahren in Konzentrationslager und erleben hautnah, wie das menschenverachtende nationalsozialistische System systematisch die „Judenfrage“ auf seine Weise zu lösen versuchte. Wer einmal in Auschwitz war, wird das Lager sein ganzes Leben nicht mehr vergessen. Es scheint, als ob die Zeit stehen geblieben ist.

Was können wir heute tun, damit die Erinnerung, die zugleich Mahnung ist, wachgehalten wird? Eine Antwort darauf sind die sogenannten Stolpersteine, die mittlerweile in vielen Städten und Gemeinden an die jüdischen Opfer während der NS-Zeit erinnern.

In Ingelheim wurden zwischenzeitlich viele Stolpersteine verlegt – kleine Gedenktafeln, die an das Schicksal von ermordeten Juden erinnern. Sie werden in den Boden verlegt und zwar an der Stelle, wo einst jüdische Mitbürgerinnen und Mitbürger ihr Zuhause hatten. Auf den Steinen stehen Namen, Geburtsdaten, Zeitangaben wann das Zuhause verlassen werden musste, wohin die Gestrandeten gebracht wurden und wie ihr Schicksal endete.

Auch in Heidesheim gibt es Erinnerungsorte, insgesamt sieben Stolpersteine, die Gunter Demnig, ein Künstler aus Köln, verlegt hat. Inhaltlich kümmert sich der deutsch-israelische Freundeskreis um Recherchen, damit das Schicksal der Betroffenen möglichst lückenlos erfasst werden kann. Auf der Homepage des deutsch-israelischen Freundeskreises (DIF) kann man die Lebensgeschichte der jüdischen Mitbürger nachlesen.

An der Heidesheimer ZOAR wurde eine Stolperschwelle verlegt zum Gedenken an die Euthanasieopfer, die von dort aus deportiert wurden. 73 Menschen fuhren in den sicheren Tod.

An bestimmten Jahrestagen putzen Schülerinnen und Schüler der Ingelheimer Schulen die Stolpersteine und oftmals werden auch Blumen zum Gedenken ausgelegt. Mögen die Mahnungen sich fest im Bewusstsein verankern, damit nie wieder ein menschenverachtendes System über Leben und Tod Andersartiger entscheiden darf.

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