RheinVokal in Ingelheim: Beethovens Neunte
RheinVokal, das Festival am Mittelrhein, präsentierte am Sonntag den 25. Juni in der kING in Ingelheim in Kooperation mit der IKuM Beethovens Neunte.
Weltweit gehört Beethovens Neunte zu den bekanntesten und wohl auch populärsten Werken der klassischen Musik. Der Europarat erklärte 1972 das Hauptthema des letzten Satzes zu seiner Hymne und 1985 wurde das Stück offizielle Europahymne.
Wer allerdings in Ingelheim in der kING die ursprüngliche Instrumentierung erwartet hatte, musste sich neu orientieren. Im Auftrag der Villa Musica wurde Beethovens Sinfonie Nr. 9 von dem spanischen Komponisten Pedro Halffter für ein kammermusikalisches Ensemble neu arrangiert. Noch nie zuvor wurde diese schlanke Fassung aufgeführt. Zusammen mit jungen Musikerinnen und Musikern aus Nordrhein- Westfalen erarbeitete Halffter diese neue Fassung für RheinVokal. Statt 240 Musikerinnen und Musiker erklangen in der kING 11 Instrumente zusammen mit vier Solisten und einem Doppelquartett. Eigentlich sollte die Uraufführung bereits im Beethovenjahr 2020 stattfinden, aber Corona machte einen Strich durch die Rechnung.
Neben den Teilnehmerinnen und Teilnehmern aus NRW war an der ersten Violine Ervis Gega, eine Ingelheimerin, zu hören. Sie gehört zu den besten Geigerinnen der Welt und lehrt als Professorin in Mainz. Und kein geringerer als Alexander Hülshoff, Künstlerischer Leiter des Villa Musica, agierte in Bestform am Cello.
Pedro Halffter, Dirigent und Arrangeur, ist von Geburt aus Spanier und lebt heute in Madrid. Musik wurde ihm in die Wiege gelegt, denn er kommt aus einer Musikerfamilie. Seine Musikerkarriere führte ihn über Wien nach New York. 2001 bis 2004 war er Gastdirigent der Nürnberger Symphoniker. Seit 2004 ist er Chefdirigent des Real Orquesta Sinfónica in Sevilla.
Höhepunkt der Aufführung in Ingelheim war sicherlich das Finale, in dem die Solistinnen und Solisten (Judith Hoffmann, Sopran, Kejti Karaj, Alt, Bogil Kim, Tenor und Dashuai Jiao, Bass) sowie das Ensemble RheinVokal zusammen mit dem Instrumentalensemble zum Einsatz kamen. Eine gelungene Aufführung, die das Publikum mit reichlich Applaus belohnte.
