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Lokal • 28. Juni 2023

Notarztversorgung im Land muss besser werden

Laut war der Aufschrei als in Ingelheim das Krankenhaus schloss. Doch damit nicht genug. Notarztstandorte waren in der Vergangenheit oftmals an die Krankenhäuser angeschlossen und auch in Ingelheim musste nach der Schließung des Krankenhauses die Frage nach der notärztlichen Versorgung gestellt werden. In zahlreichen Sitzungen befassten sich der Stadtrat und auch der Kreistag Mainz-Bingen mit dem Problem der adäquaten notärztlichen Hilfe.

Fakt war, dass eine notärztliche Versorgung über Nacht am Standort Ingelheim nicht mehr gewährleistet wurde. In einer Anhörung im Kreistag Mainz-Bingen bereits vor einem Jahr wurden länderspezifische Unterschiede thematisiert. In Rheinland-Pfalz gibt es eine gesetzlich verankerte Hilfeleistungsfrist von 15 Minuten für Notfalltransporte. In dieser Zeit sollen die Einsatzorte im Rettungsdienstbereich von einem Rettungswagen erreicht werden. Im Gesetz fehlt allerdings eine entsprechende Angabe für Notärzte.

Auch der notärztliche Standort in Bingen zeigte Engpässe. Eine von der Kreisverwaltung in Auftrag gegebene Expertise durch das Fachberatungsinstitut für Rettungswesen und Notfallmedizin (RUN) brachte zu Tage, dass bei der Verteilung der Notarztstandorte neu gedacht werden muss. Der tatsächliche Bedarf, gekoppelt an wirtschaftliche Planungsgrundlagen, müsste laut RUN zu einer bedarfsgerechten Verteilung der Notarztversorgung führen.

Dass dabei auch das Land Rheinland-Pfalz in die Pflicht zu nehmen ist, darüber waren sich alle Fraktionen des Kreistages Mainz-Bingen einig. Sie forderten daher Landrätin Dorothea Schäfer auf, sich an den zuständigen Innenminister Michael Ebling zu wenden. „Bei der Standortplanung für Rettungswachen und Notärzte muss das Land mehr Verantwortung übernehmen“, so die Landrätin in einer Pressemeldung vom Juni 2023. Die Landrätin fordert eine gesetzliche Regelung hinsichtlich des Erreichungsgrades für Notärzte.

Aber auch die Frage des zunehmenden Mangels an Notärzten muss politisch einer Lösung zugeführt werden.

Für Ingelheim wird es auf absehbare Zeit eine Versorgung über Tag geben – die Übernachtversorgung scheint nicht mehr realisierbar. Bei der immer älter werdenden Bevölkerung sicherlich ein hoch emotionales Thema,

denn jeder will im akuten Notfall die bestmögliche ärztliche Versorgung – auch in der Nacht.

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