Viele offene Fragen über die Zukunft von St. Paulus
Die katholische Kirche kämpft mit vielen Problemen. In diesem Jahr wird ein Höchststand an Kirchenaustritten erwartet – letztlich auch dadurch, dass viele Gläubige angesichts der Missbrauchsproblematik sich nicht mehr durch die Kirche vertreten fühlen. Dazu kommen massive finanzielle Probleme, die seit 2018 zu erheblichen Veränderungsprozessen geführt haben. Die katholische Kirche als Träger von Kindertagesstätten oder Schulen (in unserem Bereich war die Hildegardisschule davon betroffen), gibt Aufgaben an andere Träger ab, um sich dadurch finanziell zu sanieren. Auch Pfarreien wurden zusammengelegt und Organisationsstrukturen verändert.
Der sogenannte „pastorale Weg“, der von Bischof Kohlgraf im Bistum Mainz vorangetrieben wird, will aber auch inhaltliche Veränderungsprozesse einleiten. Ob dies gelingen wird, ist letztlich auch von Rom abhängig, doch dort verharrt man auf Strukturen, die die junge Generation wenig begeistern. Es scheint, dass man es mit der Quadratur des Kreises zu tun hat – weniger Gläubige, weniger Kapital, weniger Priester.
Auch St. Paulus in Ingelheim West ist von Umstrukturierungen betroffen. Die Kirche wurde Ende der 70er, Anfang der 80er Jahre gebaut und besticht durch ihres auffallende Architektur. Sie wurde nach den Plänen des Schweizer Architekten Justus Dahinden erbaut. Heute steht das auffällige Gebäude unter Denkmalschutz.
Während vor Corona noch alle zwei Monate eine Feier im Sinne der Taizé Bewegung stattfand – Gesang, Kerzen, Stille, besinnliche Atmosphäre – gibt es jetzt keine Veranstaltungen mehr.
Da die benachbarte Kita mit einem Wasserschaden zu kämpfen hatte, gibt es Überlegungen, diese in das Kirchengebäude umzusiedeln. 120 Kinder könnten dort eine Betreuung finden. Die Vorbereitungen dazu laufen für Herbst und Winter auf Hochtouren.
Der Pastoralraum der Kirche soll davon nicht betroffen werden. Ob es eine sogenannte Profanierung geben wird, ist derzeit noch offen. Die Bestimmungen des Kirchenrechtes machen dazu klare Vorgaben. Letztendlich wird es von dem Bischof abhängen, ob St. Paulus Kirche bleibt.
Auch interessant
Das EUROPE DIRECT Zentrum vergibt Preise im Wert von bis zu 250 Euro für das beste gemalte Wahlplakat zum Thema Europawahl. Wer eine kreative Idee hat, um seine Mitbürgerinnen und Mitbürger auf ...
