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Lokal • 6. September 2023

Was wurde in Ingelheim geleistet - was ist noch zu tun

Rückblick und Ausblick

Ingelheim ist eine aufstrebende Stadt – ein Mittelzentrum zwischen Bingen und Mainz und idealer Anbindung an das Rhein-Main-Gebiet. Aber auch die Natur kommt hier nicht zu kurz. Schnell ist man im Grünen, Obstfelder und Spargelanbau sowie die vielen Weinberge machen den Gürtel um die Stadt zu einem attraktiven Naherholungsgebiet.

Wer einige Jahre nicht in Ingelheim war und nun zurückkommt, reibt sich verwundert die Augen. Die Stadt ist gewachsen – durch die Eingemeindung von Wackernheim und Heidesheim ist die Einwohnerzahl auf ca. 36.000 Menschen gestiegen. Das Stadtzentrum um die Neue Mitte hat sich zu einem kulturellen und ökonomischen Anziehungspunkt entwickelt. Viele Geschäfte haben sich angesiedelt, Leerstand wie in anderen Städten gibt es hier nicht. Auch Corona führte nicht zu Schließungen.

Woran liegt es, dass sich eine Stadt wie Ingelheim so gut entwickeln konnte? Da ist zum einen der größte Gewerbesteuerzahler, die Firma Boehringer, in der aktuell mehr als 9.000 Menschen einen Arbeitsplatz allein am Standort Ingelheim gefunden haben. Viele dieser Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer würden auch gerne in Ingelheim wohnen. Doch hier stößt die Stadt an Grenzen. Was auf der einen Seite an landwirtschaftlichen Flächen und Natur positiv gewertet werden darf, hindert aufgrund von Naturschutzgebieten die Stadt daran, weiter in die Fläche zu wachsen. Deshalb versucht man eine Verdichtung in der Stadt zu erreichen. Das Thorn’sche Gelände in Frei-Weinheim, das Gebiet um die ZOAR in Heidesheim, die Region um die Griesmühle – um nur einige Beispiele zu nennen – zeigen das Bemühen der Stadt weiter Wohnraum zu schaffen.

Für die Zukunft zeigen sich jedoch auch dunkle Wolken. Die beachtlichen finanziellen Rücklagen der Stadt, die mühelos in der Vergangenheit gebildet werden konnten, müssen erstmals in diesem Haushaltsjahr herangezogen werden. Die Kosten für Investitionen sind gestiegen und landespoltische Entscheidungen belasten die Stadt. Fraktionsübergreifend hat sich deshalb ein Gremium gebildet, das Haushaltskonsolidierungen im Blick hat. Auch der Fachkräftemangel belastet die Arbeit im Rathaus und bei Investoren.

Immer noch schockiert zeigen sich die Ingelheimer über die Schließung des Krankenhauses. Auch die notärztliche Versorgung, die seit längerem vom Landkreis nicht mehr über Nacht gewährleistet wird, hat zu Verärgerung und Unverständnis geführt. Verschiedene Alternativen, wie es mit der Nutzung des ehemaligen Krankenhauses weitergehen könnte, liegen dem Oberbürgermeister nun auf dem Tisch. Wohnraum oder die Unterbringung einer Kindertagesstätte werden aktuell diskutiert. Ein Fachärztezentrum an der Griesmühle würde dem Ärztemangel entgegentreten. Aber dies wäre erst langfristig umsetzbar.

Fazit: Vieles wurde bereits geleistet, die Stadt ist gut für die Zukunft aufgestellt, doch das heißt nicht Stillstand. Die Herausforderungen für die nächsten Jahre müssen im Blick bleiben und verlangen von allen Verantwortlichen Augenmaß und Realismus.

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