Kinderbetreuung im Landkreis auf gutem Weg
Die Kinderbetreuung im Landkreis muss sichergestellt werden – auch für die Zukunft. Deshalb gibt die Kreisverwaltung jährlich einen Überblick über Betreuungsangebote sowie -bedarfe im sogenannten Kindertagesstätten-Bedarfsplan. Dem Plan für das Kalenderjahr 2024 hat jüngst der Jugendhilfeausschuss zugestimmt.
Die Zahlen zeigen: Die Planungen zur Kinderbetreuung im Landkreis Mainz-Bingen befinden sich auf einem guten Weg. Derzeit gibt es im Kreis insgesamt 147 Kindertageseinrichtungen mit mehr als 11.000 Plätzen. Im Laufe des aktuellen Kita-Jahres werden weitere Plätze und Einrichtungen hinzukommen. Um zukünftige Bedarfe zu decken, ist es notwendig, das Betreuungsangebot in den nächsten Jahren weiter zu erhöhen – durch zusätzliche Plätze und Einrichtungen vor Ort. Dabei gibt es auch besondere Kita-Formen wie etwa den Wald- und Naturkindergarten in Bingen dessen Erweiterung der Kreis aktuell mit 14.000 Euro unterstützt, wie der Jugendhilfeausschuss jetzt beschlossen hat. Träger der Einrichtungen sind in der Regel die Kommunen und die beiden Kirchen.
Damit decken die derzeitigen Platzkapazitäten planerisch den Bedarf derjenigen Kinder ab, die laut Gesetz Anspruch auf einen Betreuungsplatz haben. Dennoch ist es möglich, dass im Laufe eines Jahres in einzelnen Kommunen der Bedarf kurzzeitig nicht vollständig abgedeckt werden kann. Das liegt unter anderem daran, dass sich zum Beispiel geplante Bauvorhaben aus unterschiedlichen Gründen verzögern und deshalb bereits eingeplante Kita-Plätze nicht rechtzeitig verfügbar sind. Zudem stellt der Fachkräftemangel die Einrichtungen vor große Herausforderungen, denn dadurch können nicht alle vorhandenen Plätze ausgeschöpft werden. Auch unvorhergesehene Ereignisse – wie der Ukraine-Krieg – können die Betreuungslage beeinflussen.
Um auch bei zwischenzeitlichen Engpässen möglichst vielen Eltern ein wohnortnahes Betreuungsangebot zu ermöglichen, bietet der Landkreis eine Anlaufstelle bei Fragen zur Platzvermittlung. Dieses Angebot wird von Eltern gut genutzt. Die zuständigen Mitarbeitenden sind über die Hotline 06132/787-13444 oder per E-Mail an kindertagesstaetten@mainz-bingen.de erreichbar. Insgesamt zeichnet sich jedoch für den Planungszeitraum bis Anfang 2027 mit dem weiteren Ausbau der Plätze eine Entspannung der Bedarfslage ab.
Der Kita-Bedarfsplan zeigt: Das Betreuungsangebot hat sich in den vergangenen Jahren im Landkreis stark verbessert – vor allem im Ganztagsbereich. Die rund 5500 Ganztagsplätze, die es beispielsweise Ende 2017 gab, haben sich mittlerweile auf 7800 erhöht. Das wirkt sich aber selbstverständlich auch auf die Kosten aus. So sind die Personalkosten drastisch gestiegen: Seit 2008 gab es beim Kostenanteil, den die Kreisverwaltung trägt, eine Erhöhung um mehr als 500 Prozent, von rund 12 Millionen Euro jährlich im Jahr 2008 auf knapp 62 Millionen Euro im aktuellen Jahr.
Die Kindertagespflege stellt eine wichtige Ergänzung zum Betreuungsangebot in Kindertagesstätten dar. Die Kreisverwaltung bietet in Kooperation mit der Kreisvolkshochschule regelmäßig Qualifizierungskurse für angehende Tagesmütter und -väter an. Derzeit sind 83 Tagespflegepersonen im Landkreis tätig. Sie erhalten vom Kreis eine finanzielle Förderung. Der Kreistag hat nun aktuell zugestimmt, die Fördersätze zum März 2024 zu erhöhen: Tagespflegepersonen mit Pflegeerlaubnis wurden bisher pro Betreuungsstunde mit 6,30 Euro gefördert, ab März erhalten sie 6,91 Euro. Diese Förderleistung wird zukünftig automatisch – in Anlehnung an den Tarifvertrag für den Sozial- und Erziehungsdienst – an die steigenden Lebenshaltungskosten angepasst.
Hintergrund: Landkreise sind gesetzlich verpflichtet, den Kindertagesstätten-Bedarfsplan jährlich fortzuschreiben. Die Bedarfsplanung ist ein kontinuierlicher Prozess und bildet einen aktuellen Stand ab. Der Bedarfsplan dient dabei als Grundlage, an der sich der Landkreis orientiert, um rechtliche Vorhaben umzusetzen und die Kindertagesbetreuung im Landkreis kinder- und familienfreundlich auszugestalten.
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