Architekturbüro Johannes Klein jetzt in der Bahnhofstraße 88 in Ingelheim
Architektur zum Wohlfühlen
Im Jahr 2025 wird Architekt Johannes Klein sein 20-jähriges Dienstjubiläum feiern. Angefangen hatte alles in Mainz. Dort hatte das Büro seinen Sitz im Industriegebiet. „Das Ambiente war für uns nicht ideal“, sagt Johannes Klein, den es dann 2016 nach Ingelheim zog. Zunächst diente das „Alte Möbelhaus“ in der Bahnhofstraße 78 als Residenz. „Ingelheim ist für uns als Stadt interessant, ein aufstrebendes Mittelzentrum mit großem Mehrwert für unseren Mitarbeiterstab“, so Johannes Klein.
Jetzt ist das Unternehmen umgezogen, nur wenige Häuser weiter in die Bahnhofstraße 88. Hinter der Hausnummer verbirgt sich ein architektonisches Juwel, die sogenannte Villa Nathan. 1894 betrieb die Firma Sigmund Nathan & Söhne von hier aus „einen schwungvollen Pferdehandel und erhält zahlreiche Auszeichnungen für Pferde“. (Hans Georg Meyer, Sie sind mitten unter uns, Zur Geschichte der Juden in Ingelheim, 1998, S. 201) 1926 wurde das Haus mit Stallungen und Scheuer an Notar Müller verkauft. Seine Tochter ist die letzte Besitzerin des Anwesens und hat nunmehr dieses an Johannes Klein verkauft. Das Haus wurde komplett mit allem Interieur übernommen, was für den neuen Besitzer eine echte Herausforderung war. Alle Zimmer waren mit zahlreichen Möbeln, Büchern und vielen Erinnerungsstücken ausgestattet. Alles wurde gesichtet und zum Teil in gute Hände weitergegeben.
Außen und innen hat sich zwischenzeitlich viel verändert. Die Fassade – alter Bruchstein – wurde wieder freigelegt. Der Stuck in den hohen Räumen wurde restauriert. Die Farbgebung der Wände passt sich geschmackvoll in das Ensemble aus alten Türen und Kronleuchtern an. „Wir wollten das Alte bewahren, ohne moderne Facetten aus den Augen zu verlieren“, kommentiert Johannes Klein die Umbauarbeiten.
Zwischenzeitlich arbeitet das ganze Team in den neuen Räumen im Erdgeschoss, in denen man sich auch als Besucher sofort wohlfühlt. Im ersten Obergeschoss sind die Renovierungsarbeiten noch in vollem Gange. Die 130 Quadratmeter große Fläche soll ab Mai vermietet werden. Neben einem Empfangszimmer, einem Besprechungszimmer warten weitere Zimmer für 10 Arbeitsplätze auf den neuen Mieter, der sich ebenfalls auf das besondere architektonische Ambiente freuen darf. Das komplett umgebaute Dachgeschoss werden Johannes Klein und seine Ehefrau für private Zwecke nutzen.
Johannes Klein hat sich als Architekt mit Schwerpunkt „Wohnungsbau“ einen Namen gemacht. Zum Tag der Architektur am 24. 6. 2023 berichtete der SWR unter der Überschrift „Wie wollen wir wohnen“ über die sogenannten „Wohnhöfe“ in Jugenheim, die vom Büro Klein konzipiert wurden. Das Jugenheimer Wohnprojekt „Füreinander und Miteinander“ hat den Anspruch generationsübergreifendes Wohnen im ländlichen Raum zu etablieren. Wo früher Zuckerrüben verladen wurden, sind Häuser entstanden, für junge Familien zu bezahlbaren Preisen.
Johannes Klein lebt für seinen Beruf, der für ihn zugleich Berufung ist. Er möchte Wohnraum schaffen, in dem Menschen sich wohlfühlen und zufrieden sind. „Architektur soll den Menschen dienen“, das ist sein Credo und dafür wird er sich auch in seinem neuen Quartier, der Bahnhofstraße 88 in Ingelheim einsetzen.
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