Kriminalitätsentwicklung gibt keinen Grund zur Sorge
In Ingelheim lässt es sich sicher leben
Die Ingelheimer leben zwar nicht auf einer paradiesischen Insel, aber die von der Polizei für den Dienstbezirk Ingelheim/Gau-Algesheim vorgelegten Fallzahlen hinsichtlich der Kriminalitätsentwicklung liegen in etwa auf dem Niveau der Vorjahre. Im Jahr 2023 lebten 52.970 Einwohner im Dienstbezirk. Davon wurden 2.485 bekannte Delikte aktenkundig. Die Aufklärungsquote lag im Durchschnitt bei 65,4%.
Besonders hohe Aufklärungsquoten gab es in den Bereichen Rohheitsdelikte/Gewalt (90%), Raub (81,8%), Körperverletzung (94,4%) und bei Straftaten gegen die persönliche Freiheit (Bedrohung, Nötigung 87,9%).
Im Bereich von Diebstählen unterscheidet die Statistik zwischen Fällen ohne erschwerende Umstände und Diebstahl mit erschwerenden Umständen. Wenn zum Beispiel ein Fahrrad unverschlossen am Wegesrand abgestellt wird, ist es für den Dieb einfach – also ohne erschwerenden Umstand – das Rad zu stehlen. Ist das Fahrrad gesichert verschlossen, spricht man von erschwerenden Umständen. Der Trend bei Fahrraddiebstählen ist leicht gestiegen – 2022 69 Fälle, 2023 79 Fälle.
Dabei geht der Diebstahl in Richtung hochwertiger Räder. Die Polizei weist darauf hin, dass der Radbesitzer seine Rahmennummer wissen muss. Diese erhält der Besitzer beim Kauf des Rades. Ohne diese Nummer ist die Wahrscheinlichkeit, das Fahrrad wieder zu finden, gleich Null. Bei Diebstählen unter erschwerenden Umständen ist daher die Aufklärungsquote mit 14,8% sehr gering.
Obwohl in der lokalen Zeitung immer wieder von Wohnungseinbrüchen zu lesen ist, ist die Lage in Ingelheim auf der Grundlage der Zahlen entspannt. Während es 2022 noch 36 Fälle gab, wurden in 2023 nur 20 Delikte gemeldet. Dennoch – und das ist der Wermutstropfen – liegt die Aufklärungsquote hier nur bei 13,9%.
Für nicht verschlossene Fahrzeuge gilt nach wie vor der Satz „Gelegenheit macht Diebe“. Die Polizei bittet deshalb Fahrzeughalter – auch beim kurzen Verlassen des Fahrzeuges – dies immer zu verschließen. Mit 76 Fällen liegt Diebstahl aus Fahrzeugen im Jahr 2023 leicht über den Delikten im Vorjahr.
Nicht überraschend ist die Tatsache, dass Betrugsdelikte – vor allem im Bereich des Internets – stetig ansteigen. 2023 wurden 397 Fälle registriert, in 2022 waren es noch 333. Mit einer Aufklärungsquote von 73% kann die Polizei hier Erfolge registrieren, obwohl Täter oft im Ausland sitzen.
Dass Tanken eine teure Angelegenheit ist, weiß jeder von uns. Tankbetrug ist deshalb in den letzten Jahren rapide angestiegen. 2021 gab es 9 Fälle, 2022 46 Delikte und 2023 waren es schon 77. Dennoch – jeder zweite Betrüger wird erwischt.
Bei den Rauschgiftdelikten gab es in 2023 152 Fälle, davon allein 95 im Bereich Cannabis. Durch die neue Gesetzeslage dürfte es interessant werden, wie sich die Situation verändern wird.
Immer wieder wird auch die Frage diskutiert, inwieweit nicht deutsche Tatverdächtige an Delikten beteiligt sind. Von insgesamt 1.216 Fällen bei der Polizeidirektion Ingelheim wurden 475 von nicht Deutschen begannen, darunter waren 230 Zuwanderer.
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