FreitagFr., 18. Oktober 2024
Ingelheim, 14 °C Vorüberziehende Wolken.
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Lokal • 5. Juni 2024

Nationaler Hitzeaktionstag auch in Ingelheim

Seit 2023 gibt es den nationalen Hitzeaktionstag. Für 2024 hat sich die Stadt Ingelheim mit einem Informationsstand in der Neuen Mitte zum Ziel gesetzt, über Gefahren und Risiken bei Hitze zu sensibilisieren. Mit dabei sind neben Beigeordneter Dr. Christiane Döll auch Dr. Alexander Mentel, Allgemeinmediziner aus Schwabenheim, Dr. Gisela Bräuninger, ehemalige Hausärztin und Physiotherapeutin sowie Svenja Hechtelberger und Vivienne König von der Stadtverwaltung Ingelheim.

Einig sind sich die Fachleute, dass die gesundheitlichen Risiken bei Hitze oftmals unterschätzt werden. Die strukturellen Mängel in der Versorgung (Ärztemangel, fehlende Bereitschaftspraxen, wenige Anlaufstellen für den Notfall, geschlossene Krankenhäuser etc.) zeigten sich immer erst im Notfall, so Dr. Bräuninger.

Die Frage, die sich alle bei Hitze stellen sollten, ist, wie kann ich mich schützen und wo sind kühle Orte. Der größte Fehler sei immer noch die Selbstüberschätzung, die Risiken – besonders für vulnerable Gruppen wie Kleinkinder, Ältere und Kranke – würden unterschätzt. Auch die Wohnsituation trägt maßgeblich dazu bei, mit Hitze gut oder weniger gut zu recht zu kommen. „Rheinhessen ist ein Hotspot für Hitze“, so Dr. Döll. Die amtlichen Zahlen sprächen eine deutliche Sprache. Immer häufiger gäbe es sogenannte „tropische Nächte“ mit mehr als 20 Grad Celsius. Was sind denkbare Lösungen? Einig sind sich die Experten, dass technische Veränderungen keine optimalen Lösungen sind, da sie das Stromnetz überlasten. Besser sei eine nachhaltige Vorsorge wie zum Beispiel Dämmung, Begrünung im privaten und öffentlichen Raum. Dr. Döll plädiert dafür, bei allen städtischen Planverfahren Hitzeprävention zu betreiben. „Der Sebastian-Münster Platz in der Neuen Mitte heizt sich im Sommer auf. Er wurde für Veranstaltungen und den Wochenmarkt geplant, nicht als innerstädtischer Park – man kann nicht alles realisieren“, so Döll. Sicher sind sich die Experten auch darüber, dass man bei allen städtebaulichen Aktivitäten den Klimaschutz mitdenken müsse.

Was kann der Einzelne tun, um sich bei Hitze zu schützen? Wichtig ist, die körperlichen Symptome zu beachten wie zum Beispiel Schwindel oder Blutdruckabfall. Verschattung und gute Belüftung sowie regelmäßiges Trinken helfen bei Überhitzung. Auch Arbeitgeber stünden hinsichtlich ihrer Fürsorgepflicht der Mitarbeiterschaft gegenüber in der Verantwortung. Flexible Dienstzeiten können hier Linderung schaffen.

Zahlen belegen auch, dass private grüne Gärten eine enorme Auswirkung auf das lokale Klima haben. Die Stadt will in diesem Rahmen auch das Dachbegrünungsprogramm fortführen. Für öffentliche Gebäude wie zum Beispiel Kindergärten strebt man Biodiversitätsdächer an.

Am Info-Stand in der Neuen Mitte gibt es zahlreiche Informationsflyer die über Erste Hilfe, Schutzmaßnahmen, Tipps für das richtige Verhalten bei Hitze und Gesundheitsschutz informieren.

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