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Lokal • 10. Juli 2024

Ist Zuckerrohrgeschirr das Geschirr der Zukunft?

Um es gleich vorweg zu sagen: Porzellan wird immer seinen Stellenwert behalten. Bei kleineren privaten Feiern ist ein schön gedeckter Tisch mit wertvollem Porzellan, passenden Servietten und Blumen eine Augenweide. Aber was passiert, wenn man große Veranstaltungen schultern muss?

Die Ingelheimer Kultur und Marketing GmbH (Ikum) organisiert über 100 Veranstaltungen in der kING, im Winzerkeller oder an bestimmten Orten in der Stadt. Essen und Trinken gehört zu einem guten Service dazu, aber Fragen der Nachhaltigkeit treten immer mehr in den Mittelpunkt. Matthias Becker, Geschäftsführer der Ikum, ist sich bewusst, dass die Veranstaltungsbranche neue Wege gehen muss. Er möchte als Ikum dabei auch Vorbild für andere Veranstalter in der Stadt sein.

Um noch umweltfreundlicher zu werden, soll zukünftig die Bewirtung bei Veranstaltungen mit Zuckerrohr-Geschirr erfolgen. Zum Frühlingsfest startete man einen ersten Probedurchlauf, um das neue Geschirr zu testen.

Doch worin liegen die Vorteile? Zuckerrohr-Geschirr ist Einweggeschirr und basiert auf einem schnell nach wachsendem Rohstoff. Beim Auspressen des Zuckerrohrs entsteht Bagasse. Pflanzenreste werden zerkleinert und mit Wasser und einem Bindemittel vermischt. Ein weiterer Vorteil ist, dass Zuckerrohr kompostierbar ist. Das heißt, die Abfälle, das benutzte Geschirr, wird separat gesammelt und kann dann in einer Kompostieranlage zu Düngemittel verarbeitet werden. Beim Probelauf stellte ein Landwirt seine Anlage zur Verfügung.

Privatpersonen können das Zuckerrohr-Geschirr in der Biotonne entsorgen, bei großen Mengen muss man andere Wege gehen. Daher ist man im Moment mit dem Umweltcampus in Birkenfeld und dem Ministerium des Landes im Austausch um gute Lösungen zu finden. Die Erfahrungen beim Frühlingsfest waren durchweg positiv. Viele Menschen sind sich der Bedeutung von Nachhaltigkeit bewusst und wollen etwas zur Verbesserung der Umwelt beitragen.

Als nächstes möchte man das Geschirr beim Rotweinfest testen. Auch dort, wo es keine Spülmöglichkeiten gibt, sind sinnvolle Lösungen gefragt.

Quelle: Allgemeine Zeitung vom 10. 07. 2024

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