MitMachAusstellungen
Längst vorbei sind die Zeiten, in denen man als Gast trockenen Museumsstoff anschauen durfte oder musste. Museumsbesuche für Schulklassen waren in der Vergangenheit nicht immer beliebt, es sei denn, die Schülerinnen und Schüler hatten Gelegenheit sich aktiv einzubringen. Immer mehr Museen bieten deshalb museumspädagogische Angebote an, die sich speziell an die jüngeren Gäste richten. Manchmal darf man die Kleidung der Römerinnen und Römer anziehen, mit dem Kettenhemd Erfahrungen sammeln oder selbst Öllämpchen herstellen. Viele workshops unterstützen das aktive Lernen.
Besonders beliebt sind jene Ausstellungen, die man bereits im Kindergartenalter besuchen darf und die zum Ausprobieren, Forschen und Entdecken einladen. Nirgendwo steht ein Schild „Bitte nicht anfassen!“ Probieren geht ja bekanntlich über studieren. Hinter diesem Satz verbirgt sich eine Weisheit, die wir alle schon einmal erfahren haben. Etwas lesen, bleibt nicht lange im Gedächtnis. Etwas persönlich anpacken dagegen sehr wohl. Es ist eben etwas anderes, wenn ich die Gebrauchsanweisung zum Montieren eines Tisches lese oder wenn ich selbst zu den nötigen Werkzeugen greife und alles Schritt für Schritt zusammenbaue.
Diesen Grundsatz haben sich die sogenannten MitMachAusstellungen zu eigen gemacht. Die beliebte MiMa in Ingelheim feiert in diesem Jahr schon ihren 20. Geburtstag. Es ging dabei um naturwissenschaftliche, gesellschaftliche und auch literarische Themen. Zunächst arbeitete man nur mit Leihausstellungen, später kamen eigene Ideen hinzu und heute ist die Ausstellung ein Ingelheimer Produkt.
Neben der Stadt unterstützen auch viele Unternehmen die Idee. In der Alten Markthalle in der Bingerstraße hat die MiMa einen Platz gefunden, der gut – auch mit öffentlichen Verkehrsmitteln – erreichbar ist und auch bei schlechtem Wetter ein Dach über dem Kopf bietet. Im Jahre 2014 erfolgte eine Vereinsgründung, die bis heute Bestand hat. Die diesjährige MiMa widmet sich dem Thema „Abfall – glücklicher Zufall?“. Dabei geht es hauptsächlich um Nachhaltigkeit und Ressourcen. In kindgerechter Sprache sensibilisiert die Ausstellung die kleinen Besucher, sie klärt auf und führt an das Thema heran. Dabei soll auch das eigene Verhalten hinterfragt werden.
Nach den Sommerferien ist die Ausstellung donnerstags und freitags von 15 – 18 Uhr geöffnet, samstags und sonntags von 12 bis 18 Uhr. Gruppenbesuche gibt es nur mit vorheriger Online-Buchung. (mima- ingelheim.de)
Auch interessant
Die Ingelheimer kennen den Namen Fridtjof Nansen wegen der gleichlautenden Akademie und dem Platz vor dem Weiterbildungszentrum, das den Namen des herausragenden Norwegers trägt. Doch wer war eige...