Streit im Dorf in und um Ingelheim - die Ingelheimer Haderbücher im Ingelheimer Museum

Vortrag des Instituts für Geschichtliche Landeskunde Rheinland-Pfalz e.V. im Ingelheimer Museum

Schlägereien im Wirtshaus, Spannungen zwischen Nachbarn, Erbstreitigkeiten in der Familie oder auch Mobbing bei der Arbeit: Die Orte, an denen man sich vor über 500 Jahren stritt, sind ebenso vielfältig wie die Gründe, wieso es zum Streit kam. Zwar überwog bei weitem der Zank um das liebe Geld – besonders zwischen Verwandten –, doch auch eine Fülle weiterer Dinge erhitzten die Gemüter: die Regenrinne am Haus oder die Mauer zwischen den Grundstücken, eine unsachgemäße Reparatur oder eine falsche Behandlung durch den Barbier, entlaufene Tiere und natürlich üble Nachrede, Beleidigungen und vieles mehr. In den Ingelheimer „Haderbüchern“ (Gerichtsbücher) werden die Konflikte in mittelalterlichen Gemeinden sichtbar. Sie ermöglichen einen Einblick in das Sozialgefüge der Dörfer, die uns teils fremd, teils aber auch sehr bekannt vorkommen, bis hin zum Misstrauen gegenüber Fremden.

Nach einem Grußwort von Prof. Dr. Meike Hensel-Grobe, Vorsitzende Institut für Geschichtliche Landeskunde Rheinland-Pfalz e.V. (IGL), und Dr. Inge Domes, Leiterin des Museums bei der Kaiserpfalz der Stadt Ingelheim, stellt die Referentin Dr. Regina Schäfer der Johannes Gutenberg-Universität Mainz in ihrem einstündigen Vortrag einige Fälle aus den Ingelheimer Haderbüchern vor. Im Anschluss besteht die Möglichkeit zur Diskussion, moderiert von Frau Prof. Dr. Hensel-Grobe, und alle Anwesenden sind herzlich dazu eingeladen, noch bei einem Glas Wein zu verweilen.

Die Ingelheimer Veranstaltung im Museum bei der Kaiserpfalz findet am Dienstag, 13. Mai 2025, um 18 Uhr in Kooperation statt. Sie ist Teil der Vortragsreihe 2025 des Instituts für Geschichtliche Landeskunde Rheinland-Pfalz e.V. (IGL) unter dem Titel „Miteinander – Kommunikation im ländlichen Raum aus historischer Perspektive“. Das 1960 auf Initiative des Landes Rheinland-Pfalz gegründete Institut erforscht die Geschichte und Sprachgeschichte des heutigen Rheinland-Pfalz und der mit ihm historisch verbundenen Gebiete.

Aufgrund der begrenzten Personenzahl ist bis 11. Mai eine Anmeldung im Museum, telefonisch unter 06132 714-701, erforderlich. Der Eintritt ist frei.

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