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Soziales • 19. Juli 2025

In Deutschland gibt es immer weniger Babys

Was in meiner Jugend noch selbstverständlich war, nämlich mit Geschwistern aufzuwachsen, hat sich in den letzten Jahren drastisch verändert. Im Durchschnitt liegt die Geburtenrate bei 1,35 Kindern pro Frau.

Wer nach den Gründen fragt, wird schnell fündig. Ein Kind bzw. mehrere Kinder verändern das Familienleben. Wenn Mutter und Vater berufstätig sind – wovon man in den meisten Fällen ausgehen darf – steht die Betreuungsfrage im Mittelpunkt. Doch einen Platz in einer wohnungsnahen Kindertagesstätte zu bekommen, ist nicht selbstverständlich. Zudem schauen Eltern vermehrt auf das pädagogische Konzept der Kita, um so ihrem Nachwuchs eine optimale Vorbereitung für die Grundschule zu ermöglichen. Hat man einen der begehrten Plätze bekommen, kommt die Frage nach den Öffnungszeiten der Kita hinzu. Obwohl es in Rheinland- Pfalz einen gesetzlichen Anspruch auf 7 Stunden Betreuung inklusive Mittagessen gibt, sieht die Realität anders aus. Durch den Fachkräftemangel schließen manche Kitas früher, betreuen statt pädagogisch zu arbeiten und wenn es ganz schlimm kommt, wird an bestimmten Tagen geschlossen. Wenn dann keine Großeltern oder Freunde in der Nähe sind, bleibt den Eltern nur selbst Urlaub einzureichen. Bei all den genannten Problemen wundert es nicht, dass Frauen sich oft für Teilzeit entscheiden. Eine Entscheidung, die das eigene Portemonnaie belastet, möglicherweise die eigene Karriere erschwert und auf jeden Fall drastische Abzüge für die Rente bedeutet. Kommt dann noch der Umstand der Alleinerziehung hinzu, ist Altersarmut geradezu vorprogrammiert.

Nicht zu vernachlässigen sind auch die negativen Schlagzeilen, die Ehepaare überlegen lassen, ob man einem Kind eine Welt voller Krisen zumuten will. Gerade in den letzten Jahren gab es gefühlt so viele Krisen wie selten zuvor: der Ukraine-Krieg, die Klimakrise, die schlechte wirtschaftliche Entwicklung gekoppelt mit der Sorge um den Bestand des eigenen Arbeitsplatzes – um nur einige Beispiele zu nennen.

Die sinkende Geburtenrate betrifft viele Länder in Europa. Sie betrug in 2023 in allen 27 EU-Staaten durchschnittlich 1,38 Kinder pro Frau. Oft werden die langfristigen Auswirkungen einer geringen Geburtenrate unterschätzt. Fachkräftemangel und niedrige Renten könnten die Folge sein. Aber dieses Faktum wird Ehepaare nicht umstimmen – sie wollen die

Lösung ihrer Probleme und die liegen vor allem in der Vereinbarkeit von Familie und Beruf.

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