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Soziales • 24. August 2025

Hospizgruppe Ingelheim e.V. feiert Geburtstag 25 Jahre und 1 Jahr Hospiz Sophia

Es war ein ganz besonderer Anlass zu dem Dr. Maria Biesterfeld, die Vorsitzende der Hospizgruppe Ingelheim e.V., und Markus Hansen, Geschäftsführer der Caritas Altenhilfe, in die Saalkirche in Nieder- Ingelheim geladen hatten. Viele waren der Einladung gefolgt und konnten sich über ein abwechslungsreiches und informatives Programm freuen.

Oberbürgermeister Ralf Claus betonte in seinem Grußwort die Bedeutung der Hospizgruppe für die Stadt Ingelheim. Er erinnerte daran, dass nach einer langen Wegstrecke vor einem Jahr der langersehnte Wunsch nach einem stationären Hospiz in der Talstraße Wirklichkeit werden konnte. Sein Dank galt den vielen Ehrenamtlichen und Hauptamtlichen und unterstrich dies mit einem Geburtstagsgeschenk in Form eines Schecks.

Nina Klinkel, MdL, führte in ihrem Grußwort aus, dass es der Hospizgruppe gelungen sei, den Tod in die Mitte der Gesellschaft zu rücken. Auch Hospiz-Botschafter Dr. Joachim Gerhard sprach seine Anerkennung und seinen Respekt für die geleistete Arbeit aus.

Antonie von Eulenburg, eine Mitstreiterin der ersten Stunde, umriss mit beeindruckenden Worten die Entwicklung des Hospizes. „Wir jubeln, dass unser Hospiz blüht und gedeiht und ein menschenwürdiges Leben bis zuletzt möglich geworden ist“, so die Rednerin. Auch die Probleme und Herausforderungen auf der langen Wegstrecke wurden für die Gäste lebendig geschildert. Finanzielle und organisatorische Fragen, das Einsammeln von Spenden, das Hospizzimmer im Altenheim, dann der Bau in der Talstraße – Etappen mit vielen Tiefen und Höhen. Doch „Leidenschaft, Vernunft und Tatkraft“ hätten den Traum von einem stationären Hospiz Wirklichkeit werden lassen. Sie sei stolz auf die geleistete Arbeit, die ihren Ausdruck in der Sterbe- und Trauerbegleitung, der Gedenkgottesdienste, der Fortbildung und der vielen Schulprojekte fänden. Sie schloss mit einem Gedicht von Hüsch „Gott im Kirschbaum“, in dem dieser die „Revolution der Liebe“ feiert. Lang anhaltender Applaus unterstrich die Nachhaltigkeit der Worte von Antonie von Eulenburg. Den Festvortrag hielt Prof. Dr. Dr. Andreas Barner zu dem Thema „Medizin und Ethik am Lebensende“. Ethische Herausforderungen gäbe es am Anfang und am Ende des Lebens. Er erinnerte daran, dass es in Deutschland jedes Jahr 100.000 Abtreibungen gäbe. Hinsichtlich der Gestaltung des Lebensendes sei die Medizin gespalten. Gibt es eine

Chance – auch wenn noch so klein – auf Heilung? Darf man belastende Therapien einsetzen um das Leben zu verlängern? In schwierigen Krankheitssituationen komme das Hospiz ins Spiel, denn vielfach könne das häusliche Umfeld die Herausforderungen am Ende des Lebens nicht meistern. Welche medizinischen Möglichkeiten haben wir am Ende des Lebens? Auch hier spielt der Wille des Patienten eine große Rolle. Schmerzverringerung um das Ableben zu erleichtern? Das oftmals von Patienten gewollte Sterbefasten? Suizid – eine Möglichkeit, die in der EU sehr unterschiedlich geregelt wird – von der sehr liberalen Handhabung in den Niederlanden bis zu restriktiven Einsätzen in oftmals katholischen, südlichen Ländern Europas. Barner wies auf die besondere Sorgfaltspflicht beim sogenannten „assistierten Suizid“ hin. Aus christlicher Sicht sei dieser Weg „kein guter Weg“, weil er eine „inhumanere Welt“ schaffe. Die Autonomie der Betroffenen werde möglicherweise eingeschränkt. Er verglich die Haltung der katholischen und evangelischen Kirche und betonte die Haltung der EKD, wonach „Gott ein Freund des Lebens“ sei. Suizid dürfe „keine gesellschaftliche Normalität“ werden, der Suizidprävention müsse Vorrang eingeräumt werden. Auch er sprach seinen Dank für das Hospiz in Ingelheim aus.

Ein Film über die Einweihung des Hospizes Sophia vor einem Jahr krönte die gelungene Feierstunde. Um 19.00 Uhr schloss sich in der Aula Regia ein Konzert mit Menna Mulugeta und den „Singoritas“ an.

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