Kindergesundheitskonferenz: Frühe Förderung für starke Kinder
Kindertagesstätten spielen eine zentrale Rolle beim gesunden Aufwachsen von Kindern – sie prägen nicht nur Ernährung und Bewegung, sondern auch Sprache, soziale Entwicklung und psychische Stabilität. Unter dem Motto „Lebenswelt Kita – gesund aufwachsen“ fand im Gesundheitsamt Mainz-Bingen die diesjährige Kindergesundheitskonferenz statt.
Zentrales Thema der Veranstaltung war es, zu zeigen, wie Kitas als ideale Orte für Prävention und Gesundheitsförderung genutzt werden können – spielerisch, niedrigschwellig und alltagsnah. Dabei standen sowohl die Gesundheit der Kinder als auch die Anliegen der pädagogischen Fachkräfte im Mittelpunkt.
Landrat Thomas Barth begrüßte die rund 50 Teilnehmenden und hob in seinem Grußwort die Bedeutung einer frühen, ganzheitlichen Gesundheitsförderung hervor: „Schon in den ersten Lebensphasen werden die Grundlagen für eine gesunde Entwicklung gelegt, die bis ins Erwachsenenalter wirken. Kindertagesstätten bieten ein ideales Umfeld, um spielerisch Gesundheitskompetenz zu fördern und Chancengleichheit zu stärken.“
Barth machte in seinem Grußwort deutlich, dass Prävention nicht nur ein Zukunftsthema, sondern eine aktuelle gesellschaftliche Aufgabe ist: „Prävention und Gesundheitsförderung haben in den letzten Jahren an Bedeutung gewonnen. Gesundheitliche Herausforderungen wie Bewegungsmangel, Übergewicht und psychische Belastungen nehmen immer weiter zu.“
Jana Schmöller, Dezernentin für Soziales, Kinder, Jugend, Schule und Gesundheit der Stadt Mainz, war ebenfalls mit ihrem Team vor Ort und betonte: „Die Gesundheit unserer Kinder ist ein zentrales gemeinsames Anliegen, das wir nur in guter Kooperation bewältigen können. Wir nutzen gezielt Schnittstellen, um Synergien zu schaffen, und profitieren dabei von den Kompetenzen und Kapazitäten unseres engagierten Präventionsteams im Gesundheitsamt.“
Zugleich machte sie deutlich, wie wichtig es sei, Familien möglichst frühzeitig zu erreichen: „Die Grundlagen für ein gesundes Aufwachsen werden schon sehr früh gelegt – in der Schwangerschaft und in der frühen Kindheit. Besonders wichtig ist es, Familien gezielt zu erreichen, unter anderem über die frühen Hilfen. Gleichzeitig erreichen wir mit unseren Kitas die große Mehrheit aller Kinder. Deshalb ist es entscheidend, dort wirksame Angebote zu Bewegung und Gesundheit zu verankern.“
Dr. Anne Huber von der Johannes Gutenberg-Universität Mainz (JGU) ließ die Teilnehmenden aktiv in ihren Vortrag starten: Bevor es inhaltlich losging, leitete sie kleine Bewegungsübungen an – ganz im Sinne des Projekts „SpoWiKids“, das sie anschließend vorstellte. Das Programm des Instituts für Sportwissenschaft der JGU begeistert Grundschulkinder (und in Zukunft auch Kitakinder) mit vielseitigen Bewegungsangeboten, stärkt motorische, soziale und kognitive Fähigkeiten und wirkt dem zunehmenden Bewegungsmangel sowie der steigenden Bildschirmzeit entgegen. Dr. Huber erläuterte, wie Kinder in der Spielleichtathletik Sport als gemeinsames Erlebnis kennen lernen und dabei von Fachexpertinnen und Fachexperten begleitet werden.
Im Anschluss an den Fachvortrag von Dr. Anne Huber hatten die Teilnehmenden die Gelegenheit, beim „Markt der Möglichkeiten“ an Infoständen neue Projekte und Initiativen kennenzulernen, die sich für Kindergesundheit einsetzen.
Die Kindergesundheitskonferenz blickt auf eine lange Tradition zurück: Bereits 2001 startete die Kooperation zwischen Stadt und Landkreis, 2003 fand der erste gemeinsame Fachtag im Mainzer Rathaus statt. Im vergangenen Jahr wurde das Format neu belebt. Seither arbeiten zwei Arbeitskreise gezielt zu den Themen Sprachförderung und psychische Gesundheit von Kindern. An der diesjährigen Konferenz wurde der neue Arbeitskreis „Bewegung“ gegründet. Wenn Sie beruflich mit Kitakindern arbeiten und Interesse an einer Mitarbeit haben, wenden Sie sich an die E-Mail-Adresse praevention@mainz-bingen.de.
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