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Weingenuss • 2. November 2025

Sorgen im heimischen Weinbau

Die Landschaft, in der wir hier in Rheinhessen leben, verdankt ihr Gepräge ganz stark dem Weinbau. Er hat eine einzigartige Kulturland- schaft entstehen lassen, die Einheimische und Touristen gleichermaßen begeistert. Doch im Weinbau geht es um mehr als die bloße Pflege dieser Landschaft – es geht auch um den Absatz des dabei erzeugten Produktes Wein. Und da stehen Winzerinnen und Winzer vor so einigen Problemen. Dass dies nichts gänzlich Neues ist, zeigt ein Blick in die Geschichte.

Schon in der Weimarer Republik stockte der Weinabsatz. 1927 wollte man dem mit der großen Ausstellung „Deutscher Rhein – Deutscher Wein“ ent- gegenwirken. Dieser deutschtümelnde Ansatz fand im Dritten Reich in den Vorkriegsjahren seine Steigerung mit der Kampagne „Wein ist Volksge- tränk“ – vom Volksmund als „Saufen für den Führer“ charakterisiert. Gleichzeitig wurde eine Vielzahl von Wein- und Winzerfesten organisiert. Viele davon feiern wir noch heute – meist ohne uns ihrer „braunen“ Vergangenheit bewusst zu sein.

Nach dem Krieg bediente man sich in beiden deutschen Staaten eines subtileren Werbeinstruments – der Briefmarke. So brachte die Deutsche Bundespost am 1. Oktober 1958 in ihrer Serie „Für die Wohlfahrt“ eine Marke mit einer fröhlich dreinschauenden Weinleserin an die Schalter – und das in einer Auflage von 7,4 Millionen Exemplaren. Es sollte nicht das einzige Markenmotiv zum Weinbau bleiben. Philatelisten können beim Blättern in ihren Sammelalben feststellen, dass auch andere Post- verwaltungen dem Thema „Weinbau“ ansprechende Marken widmeten.

Doch ob das unseren heimischen Winzerinnen und Winzern hilft? Was können wir selbst zur Problemlösung des stagnierenden oder gar rück- läufigen Weinabsatzes im Inland beitragen? Mehr Wein trinken ist vielleicht nicht die richtige Antwort. Aber bei der Auswahl der Weine mehr auf Produkte aus unserer Region achten – das ist sicher ein hilfreicher Ansatz. Es muss eben nicht unbedingt ein spanischer Rioja oder ein fran- zösischer Chablis sein, der unseren Gaumen kitzelt. Und unsere regionalen Weinerzeuger bieten jede Menge an Gelegenheiten, dass jeder den für sich passenden Rebensaft herausfinden kann. Die Geschmäcker sind verschieden – daher sollte man dem eigenen Probieren stets den Vorzug vor Empfehlungen irgendwelcher Fachleute geben. Dass dieses Probieren jede Menge neuer Geschmackserlebnisse offenbart, ist nur einer der Vorzüge dabei. Das Gespräch mit denen, die im Weinberg oder im Wein- keller arbeiten, bringt zusätzlich wertvolle Einblicke in ein kulturelles Erbe, das wir pflegen und erhalten sollten – auch durch den bewussten Umgang mit ihm: Wein aus Rheinhessen!

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