Welt-Autismus-Tag - Mehrgenerationenhaus in Ingelheim bietet Unterstützung an
Der internationale Welt-Autismus-Tag findet jährlich am 2. April statt. Er wurde im Jahr 2007 von den Vereinten Nationen ins Leben gerufen um eine breite Öffentlichkeit auf die Bedürfnisse von Autisten aufmerksam zu machen. In diesem Jahr steht er unter dem Motto „not invisible“ – „nicht unsichtbar“.
Doch um was handelt es sich bei Autismus? Das Spektrum ist groß und kann von Person zu Person variieren. Zu den häufigsten Störungen zählt ein Defizit im Bereich des sozialen Miteinanders. Zu der gestörten sozialen Interaktion treten häufig auch wiederholte stereotype Verhaltensweisen und Interessen. Die Umwelt wird anders wahrgenommen, das Interesse an dem Gegenüber ist eingeschränkt. Die Betroffenen lieben Rituale im Alltag, haben ein hohes Bedürfnis nach gleichen Abläufen und hassen jede Art von Veränderung. In Berufen, die eine hohe Flexibilität verlangen, entwickeln sie Ängste und Schlafprobleme. Die intellektuelle Begabung von autistischen Personen kann sehr unterschiedlich sein. „Inselbegabungen“ in besonderen Teilgebieten wie zum Beispiel der Mathematik oder Musik sind keine Seltenheit.
Wenn man nach den Ursachen für Autismus fragt, tappt man weitestgehend noch im Dunkeln. Fest zu stehen scheint, dass genetische Faktoren eine wesentliche Rolle spielen. Auch das höhere Alter der Eltern bei der Geburt scheint durch Studien belegt. Infektionskrankheiten der Mutter während der Schwangerschaft wie zum Beispiel die Rötelinfektion sind belegte Ursachen.
Heilungsmöglichkeiten für Autismusstörungen gibt es bis heute nicht. Es gibt allerdings Therapiemöglichkeiten um Fähigkeiten zu verbessern und somit ein Leben im sozialen Umfeld zu erleichtern. Auch Selbsthilfegruppen wie zum Beispiel im Mehrgenerationenhaus in Ingelheim spielen eine wichtige Rolle. Dort kommen Betroffene ohne Zwang und Leistungsdruck zusammen, können aber müssen nicht über ihre Probleme reden und fühlen sich in der Gruppe mit Gleichen verstanden und aufgehoben. Hier können eigene Befindlichkeiten und Erfahrungen im geschützten Raum thematisiert werden und schaffen so Erleichterung – man ist nicht allein mit seinen Problemen. Der Leiter der Selbsthilfegruppe ist selbst Autist und versteht somit die Anliegen der Gruppenmitglieder.
Auf der Website des Mehrgenerationenhauses findet man die Angebote von „Autismus Rheinhessen e.V.“. Diese reichen von Fachvorträgen über workshops bis zu Eltern- und Familienunterstützung und Themenabenden sowie Selbsthilfegruppen.







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